Sie können einen offenen Stahlträger gezielt für spezielle Designs und ein ansprechendes Interieur einsetzen – er weist jedoch einen schlechten Schutz gegen Umwelteinflüsse auf und stört häufig die Optik. Ihn zu lackieren, bietet eine schnelle und wenig aufwendige Abhilfe – dabei müssen Sie jedoch auf unterschiedliche Bedingungen achten.
Stahlträger lackieren – Stahlsorten und Verarbeitung
Nur von außen wirken Stahlträger einheitlich, bei ihrer Struktur und ihren Eigenschaften weisen sie signifikante Eigenheiten auf, die Sie beim Lackieren beachten und berücksichtigen müssen. Auswirkungen haben unter anderem:
- Die Herstellung des Stahls – unberuhigt, einfach oder doppelt beruhigt gegossen
- Legierungen durch den Zusatz weiterer Metalle
- Zustand des Stahlträgers und eventuelle Korrosion
- Güte: Qualitäts- oder Edelstahl
- Nachträgliche Behandlung durch Verzinken oder ähnliche Verfahren
Je mehr Informationen Sie über den betreffenden Stahlträger haben, desto einfacher können Sie eine optimale Entscheidung treffen. Bei einem Neubau stehen Ihnen – sofern Sie nicht gebrauchte Stahlträger verwenden – alle notwendigen Informationen zur Verfügung. Bei Bestandsbauten sind Sie hingegen häufig auf Mutmaßungen und Einschätzungen angewiesen.
Verzinkten und beschichteten Stahl vorbereiten
Verzinkte Stahlträger und Stahlblech können Sie erst nach einer Vorbehandlung der Oberfläche lackieren, da die Farbe andernfalls nicht haftet oder im schlimmsten Fall mit der Außenfläche reagiert und unerwünschte Effekte – von der Eintrübung bis zu einer Korrosion des Materials – zur Folge hat. Vor einer Grundierung müssen Sie eine Zinkwäsche vornehmen, indem Sie den Stahlträger mehrfach mit einer Mischung aus Salmiakgeist und Wasser einreiben. Das Mischungsverhältnis beträgt bei Salmiakgeist mit 25 % zwischen 1:10 und 1:20 – Sie sollten also einen Liter auf zehn bis zwanzig Liter Wasser verwenden und den Stahlträger damit mindestens fünf- bis zehnmal einreiben oder abspülen.
Stahlträger vorbereiten und lackieren
Wenn Sie einen Stahlträger lackieren, sollten Sie grundsätzlich eine Grundierung auftragen, damit die Farbe haftet. Im Unterschied zu den meisten Materialien wie Holz oder Beton besitzt Stahl keine poröse Oberfläche mit feinen Kapillaren, über die flüssige Stoffe einziehen können. Technisch betrachtet handelt es sich deshalb um eine Versiegelung, die gleichzeitig einen Schutz vor Korrosion bildet, dafür aber fest auf der Oberfläche kleben muss.
Das ist nicht möglich, falls der Stahlträger selbst brüchige Strukturen wie Korrosion durch Rost aufweist. Diese müssen Sie aus diesem Grund unbedingt entfernen – falls möglich, auf mechanische Art. Dazu bietet sich beispielsweise Abschleifen oder bei starkem oder großflächigem Befall Sandstrahlen an. Für die Lackierung eignen sich Acryllacke, die auf gut erhaltenen Oberflächen sogar ohne Grundierung halten und einen luftdichten Abschluss bilden.