Stahlträger und Rostschutz – Grundsätzliches und Details

stahltraeger-rostschutz

Ohne eine entsprechende Behandlung korrodieren Stahlträger bei ungünstigen Bedingungen rasch und benötigen aus diesem Grund immer einen zuverlässigen Rostschutz. Dazu bieten sich unterschiedliche Verfahren an, die bei einigen allerdings der Hersteller durchführen muss und die Sie nach einem Einbau nicht mehr verwenden können.

Mehrere Eigenschaften beeinflussen den Rostschutz eines Stahlträgers

Obwohl ihre Größe exakten Normen entspricht und sich Stahlträger im Aussehen kaum unterschieden, besitzen Sie dennoch unterschiedliche Merkmale. Ursache für diese charakteristischen Kennzeichen sind beispielsweise:

  • Material aus Qualitäts- oder Edelstahl
  • Herstellung als einfach oder doppelt beruhigter Stahl
  • Legierung mit geringen, niedrigen oder hohen Anteilen an Zusatzstoffen
  • Hersteller beschichtet den Stahlträger mit einem zusätzlichen Rostschutz

Einige Stahlträger besitzen bereits einen grundsätzlichen Rostschutz, andere hingegen nicht. Möchten Sie einen Stahlträger selbst einbauen oder einsetzen, stehen Ihnen dadurch Alternativen für den Rostschutz zur Auswahl.

Rostschutz durch Verzinken und Galvanisieren

Sowohl das Verzinken wie auch das Galvanisieren übernimmt der Hersteller nach der Produktion. Es ist Ihnen nicht möglich, diesen Schritt nachzuholen, da in beiden Fällen der Stahlträger vollständig ein chemisches Verfahren durchläuft, bei dem er in verschiedene Flüssigkeiten gelagert wird. Daraus ergibt sich eine oberflächliche Beschichtung, die ihm neben dem Rostschutz weitere spezielle Charakteristika verleihen – so können Sie beispielsweise einen verzinkten Stahlträger nicht ohne vorhergehende Zinkwäsche lackieren.

Rostschutz nachträglich auf den Stahlträger auftragen

Einen eingebauten oder bereits produzierten Stahlträger können Sie lediglich durch einen Anstrich vor Rost schützen. Dazu müssen Sie den Stahl zunächst grundieren und anschließend mit einem Rostschutz oder Lack streichen. Bei niedriger und mittlerer Belastung empfehlen sich für diesen Zweck einfach zu verarbeitende Ein-Komponenten-Lacke wie zum Beispiel Acryllack, bei dem Sie unter Umständen sogar auf eine Grundierung verzichten können. Bei hoher mechanischer Belastung oder dem Kontakt mit aggressiven Chemikalien ist es jedoch ratsam, auf spezielle Zwei-Komponenten-Lacke zurückzugreifen, die sich für die spätere Belastung eignen.

Korrodierten Stahlträger mit Rostschutz versehen

Bevor Sie einen Rostschutz auftragen können, müssen Sie sämtliche Korrosion vollständig entfernen. Bei einem leichten Befall bietet sich dafür das Abschleifen der betroffenen Stellen an. Ist der Rost bereits fortgeschritten oder umfasst große Bereiche, ist das Sandstrahlen eine Möglichkeit, die Arbeit zu vereinfachen. Eine weitere Option ist die Behandlung mit einem chemischen Rostumwandler – häufig auch als Rostlöser bezeichnet. Dieser dient und Umständen auch gleichzeitig als Grundierung und eignet sich primär für oberflächliche Korrosion.