Durch eine Versiegelung können Sie Ihren Sandstein vor äußeren Einflüssen schützen, riskieren aber dennoch, die positiven Eigenschaften dieses Baustoffes zu überdecken. Wann eine Versiegelung angestrebt werden könnte und warum eine Imprägnierung häufig die bessere Wahl ist, haben wir Ihnen hier kurz zusammengefasst.
So funktioniert die Versiegelung
Bei einer Versiegelung von Sandstein wird die flüssige Substanz auf die Steinoberfläche gesprüht, gerollt oder gestrichen und legt sich wie ein Lack darüber. Diese Vorgehensweise kann nur auf absolut ausgetrockneten Steinen und Fugen angewandt werden, da hierdurch die Atmungsfähigkeit des Sandsteins komplett unterbunden wird und Restfeuchtigkeit unter der Versiegelungsschicht zu Beschädigungen und Flecken führen würde.
Der Versiegelungseffekt schützt nach kompletter Aushärtung davor, dass sich Verschmutzungen festsetzen, Wasser in den Stein eindringt oder dieser durch Abrieb beeinträchtigt wird. Allerdings schützen Versiegelungen auf Bodenplatten nicht vor typischen Abnutzungen durch „Laufwege“. Auch ist der Effekt lange haltbar: so muss er im Regelfall nur alle 10 bis 20 Jahre erneuert werden.
Nachteile einer Versiegelung
In der Praxis wird Sandstein eher ungerne versiegelt. Dies ergibt sich vor allem aus den folgenden Gründen:
- Die positiven Eigenschaften des Sandsteins (etwa die Atmungsfähigkeit und die „Fußwärme“) werden überdeckt und somit unbrauchbar gemacht;
- Eine Raumklimaverbesserung durch den Sandstein kann nicht mehr stattfinden;
- Die Optik verändert sich stark: der vorher matt oder rau aussehende Sandstein wirkt durch die Versiegelung wie lackiert und ist glänzend glatt;
- Auf senkrechten Oberflächen (wie beispielsweise Wänden, Fassaden oder Skulpturen) ist eine gleichmäßige Versiegelungsschicht fast unmöglich zu erreichen.
Eine Imprägnierung ist häufig die bessere Wahl
Aus den oben genannten Gründen ist es zumeist sinnvoller, statt einer Versiegelung eine Imprägnierung auf den Sandstein aufzutragen. Diese ist diffusionsoffen, sodass die positiven Eigenschaften des Sandsteins nicht torpediert werden, und bietet außerdem ebenfalls einen verbesserten Schutz des Steins gegen Flecken, Verschmutzungen und witterungsbedingte Schäden. Auch kann sich gerade im Außenbereich das Verfestigen mit Kieselsäureester anbieten, was in vielen Fällen ebenso der Versiegelung vorzuziehen ist.
