Wie muss man Leinöl verdünnen?

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Leinöl ist ein bewährtes, natürliches Mittel zur Holzimprägnierung. Die feste Linoxin-Schicht, die sich nach dem Trocknen von reinem Leinöl oder Leinölfirnis ausbildet, schützt das Holz vor allem vor eindringender Feuchtigkeit. Je nach Anwendung sollte das Anstrichmittel vor dem Auftragen verdünnt werden.

Wozu Leinöl verdünnen?

Leinöl hat eine besondere Eigenschaft: wenn es mit Sauerstoff reagiert, findet eine Polymerisation statt, bei der Linoxin entsteht. Das ist ein halbfester, elastischer Stoff, der vor allem wegen seiner Wasserbeständigkeit sehr nützlich für die Imprägnierung von Holz ist.

Leinöl und Leinölfirnis

Man kann Holz für Bauzwecke entweder mit reinem Leinöl oder mit Leinölfirnis bearbeiten. Beide Varianten bilden bei der Trocknung den begehrten Linoxinfilm aus. Bei reinem Leinöl dauert das allerdings je nach Schichtdicke und Untergrund mehrere Tage. Leinölfirnis trocknet durch die katalysierend wirkenden, beigemischten Sikkative deutlich schneller, innerhalb etwa 24 Stunden.

Wie Leinöl und Leinölfirnis angewandt wird

Leinöl oder Leinölfirnis wird am besten in mehreren Schichten aufgetragen, vor allem, wenn das Holz nur eine reine Imprägnierung erhalten soll. Man kann das Anstrichmittel aber auch als Grundierung verwenden, weil alle Lacke und Farben darauf haften.

Grundsätzlich gilt: vor allem für die erste Anstrichschicht muss das Leinöl oder der Leinölfirnis verdünnt werden. So können das Öl und seine zu Linoxin aufgespaltenen Moleküle nach und nach tief in das Holz eindringen und ihre optimale Wirkung entfalten. Vor allem aber lässt sich das Leinöl dadurch besser verarbeiten und es härtet schneller aus. Diese Vorzüge kann man auch durch Kochen des Öls vor dem Anstrich erreichen, dabei dringt das Leinöl allerdings anschließend schlechter ins Holz ein.

Bei reiner Imprägnierung ohne folgenden Zieranstrich nimmt man idealerweise 3 Anstriche vor, bei der Leinöl-Imprägnierung als Grundierung 1 bis 2 Anstriche.

Wie das Leinöl richtig verdünnen?

Für den ersten Anstrich verdünnt man das Leinöl oder den Leinölfirnis zu eine Halböl. Das heißt, man mischt 50% Balsamterpentin (nicht Terpentin oder Terpentinersatz!) oder Orangenöl dazu.

Nach diesem Grundanstrich wird bei reinen Imprägnieranstrichen eine zweite Schicht aufgetragen, diesmal mit nur noch 30%iger Verdünnung. Bei Holzgegenständen im Außenbereich sollte ein dritter Anstrich mit 10%iger Verdünnung stattfinden. Anstelle des zweiten und dritten Anstrichs können Sie auch nur einen Zweitanstrich mit 10%iger oder gar keiner Verdünnung vornehmen.