Kreidefarbe ist wegen ihres authentischen und umweltfreundlichen Charakters derzeit sehr beliebt. Sie ist allerdings auch empfindlich und will deshalb richtig angewandt werden. Ob und wie sie verdünnt werden kann, hängt von dem Projekt und der gewünschten Haltbarkeit ab.
Kreidefarbe als Trendfarbe
Kreidefarbe ist vor allem im Künstler- und Hobby-Heimdekorateurbereich stark im Kommen. Das hängt vor allem mit der allgemeinen Retro- und Nachhaltigkeitsbewegung zusammen. Denn Kreidefarbe zeigt nicht nur ein sehr authentisches, charaktervolles Anstrichergebnis, sie ist auch vergleichsweise umweltfreundlich. Beide Vorzüge gelten vor allem im Vergleich zu herkömmlicher Acryl- oder Alkydfarbe. Manche Kreidefarben bestehen nur aus Wasser, Kalk oder Löschkalk als Bindemittel und natürlichen Farbpigmenten. Bei manchen kommen auch Alkyd- oder andere Kunstharze als Bindemittelergänzung und weitere Zusätze wie Phosphat, Zellulose, Weißleim und Methyl- oder Benzisothiazolinon als Konservierungsmittel dazu.
Die viel gepriesene Anwendung der 1. Wahl sind für Kreidefarben Möbelanstriche im angesagten Shabby-Chic. Durch das weniger konsistente, etwas ungeordnetere Anstrichverhalten der Farbe im Vergleich zu Acryl- oder Alkydfarben bekommen die bearbeiteten Objekte eine lebendigen Vintage-Charme. Hinzu kommt, dass die Farbe empfindlich ist und schnell porös wird – was für einen Shabby Look ja sogar wünschenswert sein kann.
Kann/sollte man Kreidefarbe verdünnen?
Weil Kreidefarbe immer wasserbasiert ist, kann man sie grundsätzlich auch mit Wasser verdünnen. Ob man das tun sollte und wie stark, das hängt vor allem von folgenden Faktoren ab:
- Persönlicher Geschmack
- Auftragsmethode
- Gewünschte Haltbarkeit der Farbe
Weil Anstriche mit Kreidefarbe meist dekorativen Zwecken dienen, darf man beim Verdünnen auch relativ experimentierfreudig sein und seinem Geschmack und seiner Kreativität stattgeben. Zum einen kann man mit einer Verdünnung sehr pastellige Töne kreieren, die den retroverliebten Charakter des Shabby-Chics betonen. Man erzeugt so im Grunde eine künstliche Ausgeblichenheit, die sehr authentisch wirken kann.
Wenn Sie die Kreidefarbe nicht mit dem Pinsel auftragen möchten, sondern mit einer Sprühpistole oder für Wischtechnik mit einem Schwamm oder einem Tuch, sollten Sie die Farbe um etwa 5-10% verdünnen.
Berücksichtigen sollten Sie aber auch, dass die Kreidefarbe empfindlich ist und nicht besonders lange hält. Wenn Sie also ein glattes und möglichst deckendes Ergebnis haben möchten, verwenden Sie die Farbe lieber pur und legen mehrere dünne Anstriche übereinander an. Das ist wegen der kurzen Trocknungszeit von Kreidefarbe auch nicht übermäßig aufwändig.