Keller richtig lüften – Darauf müssen Sie achten

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Stoßlüften im Winter ist ratsam

Unabhängig von einer Abdichtung ist das regelmäßige, richtige Lüften eines Kellers für die Kontrolle der Feuchtigkeit unverzichtbar. Sie vermeiden dadurch das Entstehen von Kondenswasser und das Entstehen von Schimmel. Wichtige Faktoren sind die Jahreszeit, die Luftfeuchtigkeit im und außerhalb des Kellers und die Eigenschaften des Gebäudes.

Verschiedene Arten der Lüftung

Dauerhafte Kippstellung oder weit geöffnetes Fenster machen beim Luftaustausch einen Unterschied und das Eine kann das Andere nicht ersetzen. Generell können Sie verschiedene Arten der Lüftung unterscheiden:

  • Stoßlüftung mit weit geöffnetem Fenster
  • Quer-/Durchzuglüftung zwischen zwei entgegengesetzten Fenstern
  • Permanente Lüftung mittels einer Kippstellung
  • Fugenlüftung durch undichte Stellen etwa am Rahmen
  • Mechanische Lüftung zum Beispiel durch einen Ventilator

Den effektivsten Luftaustausch ermöglicht die Querlüftung – abhängig von dem Durchzug benötigt sie nur wenige Minuten, um die Luft vollständig zu erneuern. Bei einer Stoßlüftung sind hingegen mindestens zehn Minuten erforderlich, bei einer permanenten je nach Größe mehrere Stunden. Die Fugenlüftung ist für den Austausch unwichtig, kann aber zu Feuchtigkeit führen.

Unterschied zwischen kühlen und beheizten Kellern

Warme Luft nimmt sehr viel mehr Wasser als kalte auf. Strömt diese in einen ungeheizten Keller und kühlt dort ab, erhöht sich die Luftfeuchtigkeit statt zu sinken. In einem warmen Keller besteht dieses Problem nicht so stark, oft liegt aber auch hier wegen des umgebenden Erdreichs die Temperatur wenige Grad unter der darüber liegender Wohnräume. Weil warme Luft nach oben steigt und kühle absinkt, verstärkt sich dieser Effekt. Grundsätzlich müssen Sie einen beheizten Keller jedoch ebenso wie den Wohnbereich lüften.

Der Jahreszeit entsprechend lüften

Ein häufiger Ratschlag lautet, die Fenster im Sommer zu öffnen und im Winter zu schließen. Dies ist falsch – das richtige Vorgehen ist umgekehrt. Bei hohen Temperaturen besteht die Gefahr, dass die Luft Feuchtigkeit in den Keller trägt, statt sie nach außen zu transportieren. Stoßlüften im Winter führt hingegen durch die anschließende Erwärmung dazu, dass Wasser aufgenommen wird. Sie eignet sich deshalb sogar dafür, Wände zu trocknen. Das gilt selbst bei Regenwetter, sofern ein Temperaturunterschied von mindestens 5° Celsius vorliegt.

Eine permanente Lüftung in einem unbeheizten Keller ist nicht schädlich, solange die Innen- über der Außentemperatur liegt. In kalten Winter sollte sie allerdings vermieden werden, um ein Auskühlen des Kellers bis hin zum Einfrieren von Leitungen zu vermeiden.

Hygrometer, Ventilation und Luftkanäle

Besitzt ein Keller keine ausreichenden Möglichkeiten zur Belüftung, weil die Fenster fehlen, können Sie einen zeitweilig betriebenen Ventilator einsetzen. Eine einfache und praktische Lösung ist beispielsweise eine Zeitschaltuhr in Kombination mit einem Kasten- oder Rohrventilator, er ein- oder zweimal am Tag dem Keller frische Luft zuführt.

Hygrometer erhalten Sie günstig im Gartenhandel oder in Baumärkten und ermöglichen Ihnen eine zuverlässige und komfortable Kontrolle der Luftfeuchtigkeit im Keller. Als kritisch gelten Werte über 80 Prozent – dem sogenannten Schimmelgrenzwert, ab dem sich Pilze sprunghaft vermehren.

Zwischen engen Räumen findet nur ein begrenzter Luftaustausch statt. Rücken Sie Möbel deshalb nicht zu nahe an die Wand, sondern lassen Sie einen kleinen Zwischenraum. Dies verhindert Stauungen und die Ansammlung von Feuchtigkeit zwischen den Oberflächen.