Die Schere ist oftmals des Gärtners liebstes Werkzeug. Es gibt kaum eine Pflanze, die damit nicht in Berührung kommt. Doch bei der Gerbera gibt es erfreulich wenig zu schneiden. Alles Grüne und Bunte darf an ihr bleiben. Das wenige, was ihre Schönheit trübt, wird einfach zeitnah entfernt.
Das muss/kann geschnitten werden
Die Gerbera kann im Garten wachsen, in einem Topf auf dem Balkon stehen oder als reine Zimmerpflanze kultiviert werden. In allen Fällen wird/kann folgendes geschnitten werden:
- Blüten für die Vase
- verblühte Blüten
- vergilbte bzw. abgestorbene Blätter
Blumen für die Vase schneiden
Während der langen Blütezeit von Mai bis September wird die Gerbera viele Blüten öffnen. Sie alle eignen sich wunderbar für die Vase. Da eine gut gepflegte Gerbera ohnehin laufend neue Blütenknospen austreibt, wird sie deswegen nicht lange ohne ihren bunten Schmuck bleiben. Profis greifen nicht zur Schere, sondern ziehen den Stiel mit einer Rechtsdrehung und einem kräftigen Ruck aus der Blattbasis heraus. Wenn Sie sich das nicht zutrauen, dann schneiden Sie den Stiel mit einer sauberen und scharfen Schere etwa 3 cm überm Boden ab.
Füllen Sie die Vase nur 2-5 cm mit Wasser, welches sie täglich wechseln. Schneiden Sie die Stiele schräg an und erneuern Sie den Schnitt alle zwei Tage. So faulen die Enden nicht und die Blüten bleiben bis zu 14 Tage frisch.
Verblühte Blüten abschneiden
Wenn eine Blüte welkt, ist sie nicht mehr gut anzusehen. Sie kann entfernt werden, um das schöne Gesamtbild nicht zu stören. Damit wird aber zugleich auch der Austrieb neuer Blütenknospen gefördert. Samenbildung, die nach dem Verwelken beginnt, kostet die Pflanze nämlich viel Kraft. Muss sie das durch einen raschen Schnitt nicht mehr leisten, kann sie die eingesparte Energie in die Blütenbildung umlenken. Möchten Sie Samen gewinnen, um die Pflanze zu vermehren (ist bei Hybridsorten nicht möglich), dann lassen Sie einige verblühte Blüten stehen.
Blätter abschneiden
Die Schere wird erst dann an ein Blatt angesetzt, wenn dieses beschädigt, vergilbt oder bereits abgestorben ist. Das dient der Schönheitspflege und beugt Energievergeudung vor.
Was hat es mit dem Überwinterungsschnitt auf sich?
Gelegentlich ist die Rede von einem Schnitt vor der Überwinterung. Doch dahinter verbirgt sich kein richtiger Rückschnitt, wie wir es von anderen Pflanzen her kennen. Vielmehr werden dabei verblühte Blüten und welke Blätter entfernt, sofern das bei der laufenden Pflege nicht schon geschehen ist bzw. diese während des Sommers vernachlässigt wurde. Ihre grünen Blätter dürfen alle Gerbera Sorten während der Überwinterung behalten, da sie dann ohnehin hell und vergleichsweise warm stehen.
