Um eine Dacheindeckung von äußeren Einflüssen zu schützen, optieren manche Hausbesitzer zu einer Dachversiegelung. Unkontrovers ist das nicht – neben Vorteilen lauern hier auch einige Nachteile. Alles, was Sie zu diesem Thema wissen müssen, lesen Sie in diesem Artikel.
Dachversiegelungen bieten sowohl Vor- als auch Nachteile
Ob es sinnvoll ist, ein Hausdach versiegeln zu lassen, kann pauschal nicht immer beantwortet werden. So fließen mehrere Faktoren ein, die entweder Vor- oder Nachteile dieser Prozedur begünstigen. Oftmals wird von Befürwortern damit argumentiert, dass die Lebensdauer eines Daches verlängert werden kann und auch nachträgliche farbliche Umgestaltungen möglich sind.
Gegner von Dachversiegelungen merken hingegen an, dass sich das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht rentiert, da vor allem Dachziegel ab Werk beschichtet geliefert werden und bereits haltbar gemacht worden sind. Es ergeben sich aber auch noch weitere Vor- und Nachteile, die häufig diskutiert werden:
- Vorteile: Verbesserung des Werterhalts möglich; Mögliche Reduzierung der Reibung von ablaufendem Regenwasser; Schutz vor Witterungen.
- Nachteile: Fraglicher Nutzen bei intakten Dacheindeckungen; Mögliche Schimmelbildung bei mangelhafter Beschichtung (insbesondere bei Beschichtungen, die nicht diffusionsoffen sind); Keine Frostbeständigkeit (sodass ein Abblättern mit der Zeit möglich ist).
Nicht jedes Dach ist für eine Versiegelung geeignet
Ebenfalls muss bezüglich Dachbeschichtungen angemerkt werden, dass diese nicht für jedes Dach bzw. jede Eindeckung geeignet sind. Vor allem dann, wenn Ihr Dach unter eine der folgenden Kategorien fällt, sollten Sie unbedingt von einer Versiegelung absehen:
- Das Dach ist stark abgerieben: Insbesondere bei abgeriebenen Dächern kann es vorkommen, dass diese bereits nicht mehr die notwendigen Kriterien für eine Mindestdicke erfüllen und ausgetauscht werden sollten. Eine Versiegelung bringt hier keine Vorteile mehr – und würde nur Geld kosten.
- Das Dach ist stark verwittert: Auch dann, wenn sich Moose, Flechten und Algen in den Dachziegeln festgesetzt haben, hat eine Versiegelung keine schadensbegrenzenden Funktionen mehr. Hier ist ebenfalls ein größerer Sanierungsbedarf gegeben. Gleiches gilt übrigens bei Schimmelbildung im Dachstuhl oder gebrochenen Dachziegeln.
Ein kurzer Überblick über die Arbeitsschritte
Sinnvoll ist eine Dachversiegelung also vor allem dann, wenn es bereits kleinere Spuren von Verwitterung am Dach gibt, sich diese aber noch nicht negativ auf die Substanz der Dacheindeckung ausgewirkt haben. Zumeist trifft dies auf Dächer zu, die zwischen 10 und 15 Jahre alt sind und bei deren Dachziegeln der Schwefelanteil bereits zurückgegangen ist (sodass der Schwefel die Versiegelung nicht mehr zersetzen kann). Will man solche Dächer behandeln, sind im Regelfall die folgenden Arbeitsschritte notwendig:
- Professionelle Überprüfung der Dachsubstanz von einem Fachunternehmen (lesen Sie hierfür am besten Bewertungen von anderen Kunden und stellen Sie einen lohnenden Preisvergleich an);
- Gründliche Ziegelreinigung mithilfe eines Heißwasser-Hochdruckreinigers oder einer Kaltwasserfräse, damit die Versiegelung optimal einziehen kann;
- Vollständiges Abtrocknen der Dacheindeckung;
- Verwendung einer hochwertigen, diffusionsoffenen Versiegelung (beispielsweise Reinacrylat. Sehen Sie unbedingt von günstigen Styrolacrylaten ab!). Diese darf von versiertem Fachpersonal nur dann aufgetragen werden, wenn das Wetter gut ist und kein Regen angesagt wurde.