Von vielen Haushaltsgeräten ist das Problem bekannt – bei der Verwendung von hartem Wasser lagern sich Mineralien in den Geräten ab, die die Effizienz senken und diese auf die Dauer beschädigen können. Wie diese sollten Sie ebenfalls die Wasserleitung entkalken, um Schäden und Beeinträchtigungen vorzubeugen.
Wasserleitung entkalken – Warum und wann ist es notwendig?
Das Trinkwasser in Deutschland besteht zu einem überwiegenden Teil aus Grundwasser, das die Wasserbetriebe aus dem Boden fördern. Je nachdem, durch welche Stein- und Bodenschichten es zuvor sickert, nimmt es unterschiedliche Mengen und Arten an löslichen Mineralstoffen und Spurenelementen auf. Zu diesen gehören unter anderem:
- Kalzium
- Magnesium
- Erdalkalimetalle wie Barium, Strontium oder Radium
- Metallionen aus Leitungen oder Bodenschichten
Für die Kalkbildung ist in erster Linie Kalzium, zu einem geringeren Anteil Magnesium verantwortlich. Die gelösten Stoffe können unter Druck und dem physischen Kontakt mit einer Metalloberfläche kristallisieren oder bei einer Änderung des Sättigungsvermögens im Wasser ausfällen. Sie setzen sich anschließend in den Rohrleitungen ab und sammeln sich dort im Laufe der Zeit, wobei sich die Kristalle untereinander verhaken und die Leitung blockieren.
Brechen größere Stücke aus den Ablagerungen, besteht die Gefahr, dass diese an anderen Engstellen ein Rohr vollständig verschließen. Solche Verstopfungen können Sie nur relativ schwer lokalisieren und beseitigen, so dass es bei hartem Wasser eine ratsame Schutzmaßnahme ist, die Leitungen regelmäßig zu entkalken.
Indizien für Verkalkungen in der Wasserleitung
Es ist nicht einfach, den Zustand Ihrer Wasserleitung von außen zu beurteilen. Hinweise finden Sie allerdings durch eine Bestimmung der Härte des Wassers und eine Begutachtung der Armaturen. Finden Sie bereits außen Kalkablagerungen, sind davon mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die Leitungen betroffen. Sollten Sie zum Beispiel einen Wasserhahn in der Küche reparieren oder die Mischbatterie der Dusche oder Badewanne wechseln, lohnt sich ein Blick in das Innere. Das hilft Ihnen, das Ausmaß des allgemeinen Kalkbefalls einzuschätzen.
Ein typisches Merkmal für fortgeschrittene Ablagerungen in allen Bereichen ist, wenn Sie einen allmählichen oder spontanen Abfall des Wasserdrucks ohne erkennbaren Grund bemerken. Dies gilt besonders, wenn dieses Phänomen lediglich einzelne Wasserhähne oder Abschnitte des Rohrnetzes betrifft. Auch wenn weitere Erklärungen existieren, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass diese durch Verkalkung entstehen.
Wasserleitung entkalken – Eine Aufgabe für Fachbetriebe
Auch wenn ein versierter Heimwerker viele Aufgaben selbst übernehmen kann – das Entkalken der Wasserleitung gehört nicht zu diesen. Zunächst einmal unterliegt das Trinkwassernetz einem besonderen Schutz, zum anderen haben Sie keine direkten Zugangspunkte, um eine Spülung vorzunehmen. Nicht zuletzt kann eine unzureichende oder nicht sachgerecht durchgeführte Reinigung zu erheblichen Schäden im Rohrsystem führen und gehört auch aus diesem Grund in professionelle Hände.
Vorbeugen statt Entkalken – So schützen Sie die Wasserleitung
In Regionen mit einem hohen Anteil von Mineralien im Trinkwasser ist es empfehlenswert, dass Sie diesen durch geeignete Filter reduzieren oder ein Verkalken unterbinden. Spezielle Kalkfilter sind wartungsfrei und benötigen keinen Ersatz, weil sie die Mineralien nicht binden. Sie bewirken stattdessen, dass diese sich zu kleinen Kristallen verbinden und nicht an Oberflächen anhaften. Sie werden dadurch mit dem fließenden Wasser direkt in den Abfluss befördert.