Die wichtigsten Dachstuhlarten auf einen Blick

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Das Kehlbalkendach ist eine Erweiterung des Sparrendachs

Sobald der Dachstuhl steht, wird häufig bereits das Richtfest gefeiert. Denn mit dem Bau des Dachstuhls ist ein sehr wichtiger Punkt abgeschlossen, der zukünftig dafür sorgt, dass das Dach weder unter dem Gewicht von Schnee zusammenbricht, noch vom Wind davongetragen wird. Generell kann dabei unter den drei häufigsten Dachstuhlarten unterschieden werden.

Unterschied Dachform und Dachstuhl

Als Laie könnte man denken, dass die Dachform im engen Zusammenhang mit dem Dachstuhl steht, doch tatsächlich ist das nicht der Fall. Dachformen gibt es viele:

  • flach
  • spitz
  • rund
  • Sonderformen

Diese unterscheiden sich wiederum in viele Unterarten, sodass man meinen könnte, dass es mindestens genauso viele Dachstuhlformen gibt. Doch dem ist nicht so. Im Grunde gibt es hierzulande sogar nur drei wirklich gängige Dachstuhlformen:

  • Sparrendach
  • Kehlbalkendach
  • Pfettendach

Sparrendach

Als eines der am schnellsten zu errichtenden, und doch sehr effizienten Dachstühle, gilt das Sparrendach. Der in Nordeuropa viel verbreitete Dachstuhl benötigt keine zusätzlichen Holzstützen innerhalb des Dachraumes und wird lediglich aus Sparren konstruiert. Die Sparren laufen dabei zu einem Dreieck zusammen und werden an der Spitze als Dachfirst kraftschlüssig miteinander verbunden. Die Sparren, die sich gegenseitig stützen, können in einem Winkel von 30 bis 90 Grad angelegt werden.
Bei dieser Dachstuhlkonstruktion besteht der große Vorteil, dass keine störenden Balken im Dachraum zu finden sind, sodass sich der Dachboden bequem ausbauen lässt. Da die Dachsparren aber immer gegenüber voneinander angebracht werden müssen und eine Verschiebung dieser nicht möglich ist, ist es kaum möglich, Fenster oder Gauben einzubauen.

Tipp

Das Sparrendach eignet sich besonders für normalgroße Einfamilienhäuser mit einer Gebäudetiefe von maximal acht Metern. Andernfalls ist die Belastung zu hoch und die Statik gefährdet.

Kehlbalkendach

Das Kehlbalkendach ist sozusagen eine Erweiterung des Sparrendaches. Der Grundaufbau entspricht dem vorher beschriebenen Stil, jedoch werden zusätzlich unterhalb des Fistes waagerechte Holzbalken eingesetzt. Diese Querbalken unterstützen die Stützraft der Sparren, wodurch eine ausgedehnte Spannweite des Daches von 9 bis 14 Metern möglich ist. Ein balkenfreier Ausbau ist aber nach wie vor möglich, da sich die Querbalken etwa in Raumhöhe befinden.

Pfettendach

Bei dem Pfettendach stützen sich die Sparren nicht gegenseitig, sondern liegen auf Längsbalken, die Pfetten genannt werden, auf. Die Pfetten tragen bei dieser Dachstuhlform die komplette Last des Daches. Beide Dachhälfte stellen somit getrennte Systeme dar, was bedeutet, dass die Sparren nicht direkt gegenüber voneinander liegen müssen. Somit ist es leicht möglich, Gauben und Fenster nach Wunsch zu gestaltet und auch der Schornstein kann nach Belieben versetzt werden. Nachteilig bei dieser Dachstuhlart sind jedoch die Pfosten, die idealerweise über tragenden Wänden positioniert werden, um eine Einzellast auf Decken zu vermeiden.

Tipp

Bei Spannweiten des Daches über zehn Metern bietet sich das Pfettendach mit zweifach stehendem Stuhl an. Dazu wird ein zusätzlich Pfosten eingebaut, für Gebäude über 14 Metern wird ein dritter Pfosten empfohlen.