Ist eine Dachdämmung ohne Dampfbremse möglich?

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Eine eigene Schicht für die Dampfbremse muss bei jeder Dachdämmung vorhanden sein – zumindest lautet so der allgemeine Standard. Tatsächlich kommen inzwischen aber eine Alternative infrage, mit der auf eine klassische Dampfbremse verzichtet werden kann. Welche das ist, lesen Sie hier.

Dampfbremsen gehören zu den Schichten eines jeden Dachaufbaus

Damit so wenig Wärmeenergie wie möglich verloren geht, sind Dämmungen für Wohnhäuser laut Energiesparverordnung (EnEV) Pflicht. Dazu zählen aber nicht nur Wände, Fenster, Türen und Fundament, sondern auch ein großer Faktor für einen möglichen Energieverlust – das Hausdach. Hier muss eine Dämmung verpflichtend in den Dachaufbau integriert werden. Anhand des Aufbaus eines typischen Kaltdaches betrifft dies beispielsweise die fünfte Schicht:

  • Äußere Dacheindeckung (1. Schicht);
  • Trennungslage (2. Schicht);
  • Holzverschalung (3. Schicht);
  • Hinterlüftung (4. Schicht);
  • Wärmedämmung (5. Schicht);
  • Dampfbremse (6. Schicht); sowie
  • Innenverkleidung des Dachbodens (7. Schicht).

Dampfbremsen dienen der Feuchtigkeitsregulierung

Die Dämmung wird in der sechsten Schicht von der Dampfbremse ergänzt, die ebenfalls zu einem klassischen Dachaufbau gehört. Diese hat vor allem absichernde Gründe: So stellt die Dampfbremse eine luft-, wasser- und dampfdichte Barriere dar, die die darüberliegende mineralische Wolle der Wärmedämmung vor Feuchtigkeit schützen soll. Während diese Aufgabe bei Dächern mit einer Hinterlüftung vernachlässigt werden kann, weil hier die Feuchtigkeit nach außen transportiert wird, ist eine intakte Dampfbremse vor allem bei unbelüfteten Dächer unverzichtbar – und diese stellen heutzutage den Baustandard dar.

Dampfbremsen bestehen zumeist aus verschweißten Bitumenbahnen, die in den Dachaufbau integriert wurden und sich durch ihre vielen positiven Eigenschaften bestens zu diesem Job eignen. Das Anbringen dieser sechsten Aufbauschicht ist allerdings sowohl mit Kosten als auch mit Aufwand verbunden, weshalb in der modernen Bautechnik Wege entwickelt werden, darauf zu verzichten, um den Dachaufbau einfacher und unkomplizierter zu gestalten. Auch können so Probleme umgangen werden – etwa die Risiken einer beschädigten oder durchlässigen Sperrschicht.

Inzwischen gibt es aber eine gute Alternative

Tatsächlich ist es inzwischen möglich, auf eine gute Alternative zurückzugreifen. Während ein vollständiger Verzicht auf eine Dampfbremse nicht denkbar ist, kann diese aber zumindest soweit reduziert und inkludiert werden, dass hierfür keine gänzliche Schicht im Dachaufbau mehr nötig ist. Möglich wird dies durch diffusionsoffene, kapillaraktive und feuchtigkeitsabsorbierende Dämmsysteme, die den Feuchtetransport verbessern und sozusagen den „Mittelmann“ überflüssig machen können. Nähere Informationen zu diesen Systemen finden Sie hier.