Im Dachaufbau sind Dampfsperren als eigene Schicht integriert, um entstehende Feuchtigkeit abzuleiten und die darüberliegende Dämmschicht zu schützen. Ganz unproblematisch sind sie allerdings nicht – und können inzwischen auch umgangen werden. Wie das geht, haben wir Ihnen hier kurz zusammengefasst.
Feuchtigkeit im Dach wird durch Dampfsperren reguliert
Wer eine Kältedach oder ein Warmdach errichten möchte, muss durch eine Vielzahl an notwendigen Schichten gehen. Diese dienen nicht nur der Stabilität des Daches, sondern auch einer angemessenen Dämmung, welche laut Energiesparverordnung (EnEV) verpflichtend vorgeschrieben ist. Je nach Art des Daches treffen Sie im Regelfall auf die folgenden Schichten:
- Äußere Dacheindeckung (erste Schicht);
- Trennungslage (zweite Schicht);
- Holzverschalung (dritte Schicht);
- Hinterlüftung (vierte Schicht);
- Wärmedämmung (fünfte Schicht);
- Dampfbremse (sechste Schicht); sowie
- Innenverkleidung des Dachbodens (siebte Schicht).
Die Dampfsperre bzw. Dapfbremse, die als sechste Schicht zu finden ist, dient dabei der Feuchtigkeitsregulierung und sorgt für einen Schutz der Wärmedämmung (mineralische Wolle), sodass sich diese nicht mit Wasser vollsaugen kann – zumindest trifft dies in der Theorie zu.
Allerdings können Dampfsperre problematisch werden
In der Praxis kann es hingegen vorkommen, dass Dampfsperren zu einem Problem bzw. zu einer Schwachstelle im Dachaufbau werden. Dafür gibt es mehrere Gründe:
- Abriegelung fast unmöglich: Damit eine Dampfsperre funktioniert, muss sie gänzlich abgeriegelt und luftdicht sein. Das ist in der Realität aber fast unmöglich, da beispielsweise Kabelöffnungen eingerichtet werden müssen. Dort kann Feuchtigkeit die Schicht passieren.
- Schäden torpedieren das System: Gleiches gilt, wenn im Laufe der Zeit Risse oder kleine Beschädigungen entstehen. Auch hier geht die Wirkung der gesamten Dampfsperre verloren und Feuchtigkeit tritt ein.
- Vorhandene Feuchtigkeit wird blockiert: Ein weiteres Problem stellt Kondenswasser dar. Bildet sich dieses über der Dampfsperre, kann es nicht mehr entweichen.
Diffusionsoffene Dämmsysteme als intelligente Alternative
Aus den obigen Gründen greifen immer mehr Bauherren auf eine intelligente Alternative zurück: Die Verwendung von diffusionsoffenen Systemen in der Wärmedämmung, die den Feuchtetransport zulassen. Diese sogenannte Klimamembran besteht aus einer wasserdichten und atmungsaktiven Baufolie, die sich an ihre Umwelt anpasst. Herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit und tritt Feuchtigkeit ein, kann diese durch Diffusion an den Raum abgegeben werden. Herrscht hingegen eine geringe Luftfeuchtigkeit, wirkt die Membran der Dämmung diffusionshemmend und lässt keine Feuchtigkeit eindringen.