Die große Clematis-Familie beherbert mehr als 300 verschiedene Arten, welche von immergrünen Exemplaren über laubabwerfende Kletterpflanzen bis hin zu großblumigen Hybriden reicht. Kein Wunder also, dass die Frage nach der Winterhärte nicht mit einer eindeutigen Antwort beantwortbar ist.
Winterharte Waldreben: Ein Überblick
Je nach Verbreitungsgebiet haben Clematis-Pflanzen das Potenzial, ein langes Leben zu führen. Unter idealen Bedingungen können die Kletterpflanzen bis zu 70 Jahre alt werden. Diese hohe Anzahl an Standjahren erreichen in erster Linie asiatische und europäische Arten, die als besonders winterfest gelten:
- Echte/Gewöhnliche Waldrebe („Clematis vitalba“): winterhart bis – 37° C
- Italienische Waldrebe („Clematis viticella“): winterhart bis – 25° C
- Berg-Waldrebe („Clematis montana“): winterhart bis – 20° C
- Alpen-Waldrebe („Clematis alpina“): winterhart bis – 25° C
- Stauden-Waldrebe („Clematis integrifolia“ sowie „Clematis recta“): winterhart bis – 25°
- Japanische Waldrebe („Clematis florida“): winterhart bis – 12° C
Frostsensible Waldreben: Ein Überblick
Demgegenüber kennen immergrüne Clematis-Sorten aus ihrer Heimat keinen Frost, weswegen Sie auch in heimischen Gefilden nicht winterhart sind. Sie benötigen in der kalten Jahreszeit Winterschutzmaßnahmen bzw. bevorzugen den Umzug in ein Winterquatier, um ihr mehrjähriges Wachstum erfolgreich schützen zu können:
- Australische, immergrüne Waldrebe („Clematis microphylla“): nicht winterhart bei einem Temperaturminimum von 5° C
- Nordamerikanische, immergrüne Waldrebe („Clematis Avalence“): nicht winterhart bei einem Temperaturminimum von 7°C
- Südamerikanische, immergrüne Waldrebe („Clematis Early Sensation“): nicht winterhart bei einem Temperaturminimum von 7°C
- Chinesische, immergrüne Waldrebe („Clematis armandii“): bedingt winterhart bis – 6° C
Frostempfindliche Clematis-Arten überwintern
Die bedingt oder gar nicht winterfesten Waldreben sollten nicht unter freiem Himmel überwintern: Eine Kultivierung im Kübel ist bei diesen Arten sinnvoll, da sie ab Herbst ein Winterquatier im Haus beziehen sollten. Immergrüne Exemplare können nur dann erfolgreich durch die kalte Jahreszeit kommen, wenn Sie die Frosttage hinter Glas verbringen:
- Räumen Sie die Clematis ab inem nächtlichen Temperaturminimum von 5° C ein.
- Stellen Sie Ihre Pflanze in ein helles Winterquatier, was Temperaturen zwischen 5° und 15° C aufweist.
- Reduzieren Sie Ihr Gießverhalten und düngen Sie die Kletterpflanze von September bis März nicht.
Wenn Sie in einem Weinanbaugebiet oder einer Region mit milden Wintern leben, müssen Sie Ihre Kletterpflanze nicht reinstellen. Damit Sie allerdings sicher im Freiland überwintern kann, sollten Sie ähnliche Winterschutzmaßnahmen an der Pflanze vornehmen, wie sie für die Clematis im Kübel sinnvoll sind.
Kübel-Clematis überwintern
Angaben zur Winterhärte beziehen sich stets auf die Clematis-Sorten, welche im Beet kultiviert wurden. Haben Sie eine Kübel-Clematis zuhause, sollten diese stets mit Winterschutzmaßnahmen versehen werden – egal, ob es sich um eine winterharte oder frostsensible Art handelt:
- Ummanteln Sie die dünnen Gefäßwände der Kübel-Clematis mit mehreren Schichten Folie.
- Stellen Sie das Pflanzgefäß für den isolierenden Kälteschutz von unten auf einen Holzblock oder eine Styroporplatte.
- Bedecken Sie den Wurzelbereich der Clematis mit Rindenmulch, Holzwolle oder Herbstlaub.
Leben Sie in windexponierten Lagen, hat es sich als hilfreich herausgestellt, Ihre Kletterpflanze zusätzlich mit einer Kokos- oder Schilfmatte zu umgeben, welche mindesten 10 cm über den Gefäßrand hinausragt und so vor eisigen Winden schützt.