Eine Clematis pflanzen: Schrittweise Anleitung + FAQ zur Clematiszucht

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Clematis möglichst halbschattig einpflanzen.

Als Königin der Kletterpflanzen schmückt die Clematis bereits viele heimische Gärten mit ihrer farbenfrohen Blütenpracht. Damit auch Sie die kletterfreudige Waldrebe als Fassadenbegrünung oder Staudengewächs kultivieren können, zeigt der folgende Ratgeber, wie Sie die Clematis richtig pflanzen.

Pflanzanleitung zum Anpflanzen einer Clematis

Damit Ihre junge Waldrebe im Erdreich gut Fuß fassen und ein stabiles Wurzelsystem ausbilden kann, muss sich fachgerecht in den Boden gepflanzt werden. Nur so kann sie später einen verzweigten Wuchs erreichen und ihre schöne Blüte präsentieren. Befolgen Sie daher die folgenden fünf Schritte für das Kultivieren einer Clematis:

Schritt 1: Wurzelballen in Wasser tauchen

Topfen Sie Ihre Jungpflanze zunächst vorsichtig aus: Haben Sie eine stark eingewurzelte Pflanze erworben, sollten Sie den Folienbeutel oder Blumentopf aufschneiden, damit beim Austopfen die empfindlichen Triebe nicht beeinträchtigt werden oder gar abreißen.

In der Regel ist der Wurzelballen ausgetrocknet. Stellen Sie Ihn daher für einige Zeit in einen vorbereiteten Wassereimer, in welchem sich die Erde um die junge Clematis mit Flüssigkeit vollsaugen kann. Wenn keine Luftblasen mehr aufsteigen, können Sie die Waldrebe aus dem Wassereimer nehmen.

Schritt 2: Clematis ins Pflanzloch einsetzen

Ihr vorbereitetes Pflanzloch für die Clematis sollte tief genug sein, dass sowohl die Oberfläche des Wurzelballens als auch die ersten Triebansätze Ihrer Waldrebe später unter der Erde liegen. Eine Drainage-Schicht aus Splitt, Kies oder groben Tonscherben wird anschließend in die Pflanzgrube gegeben, welche die Pflanze zukünftig vor Staunässe schützen wird. Optional können Sie den Aushub mit Sand oder reifem Kompost mischen.

Schritt 3: Erde vorsichtig andrücken

Nachdem Sie die Jungpflanze in die Erde gegeben haben, füllen Sie den Aushub wieder ein und drücken diesen leicht mit den Händen fest. Im besten Falle ist die junge Clematis von einem lockeren, humosen Boden umgeben, welchen sie von nun an ihr neues Zuhause nennen kann.

Schritt 4: Mulchschicht aufbringen

Gießen Sie die Waldrebe sorgfältig an und tragen abschließend eine ca. 10 cm starke Schicht aus Rindenmulch, Pinienerde oder Steinchen auf. Diese isolierende Schicht schützt den Wurzelbereich der Kletterpflanze vor dem Austrocknen und reguliert gleichzeitig das Einwirken starker Temperaturschwankungen.

Schritt 5: Die richtige Nachsorge

Auch in der Zukunft und nach der Anwachszeit sollten Sie Ihre Clematis (vor allem, wenn sie unter einem Baum wächst) regelmäßig gießen. Überprüfen Sie mit dem Daumen stets die Feuchtigkeit der Erde um die Jungpflanze. Damit die kleinen Triebe der Clematis schnell ihren Weg in das Licht finden, sollten Sie an Holzstäben bzw. einer Kletterhilfe nach oben geleichtet werden.

Extra-Tipp: Haben Sie Ihre Jungpflanze im Spätsommer ausgepflanzt, sollten Sie mit einer Düngung bis zum nächsten Frühjahr warten.

FAQ Clematiszucht

Wann ist die beste Pflanzzeit für Clematis-Kletterpflanzen?

Die meisten Waldreben werden als Containerpflanzen angeboten. Aus diesem Grund können sie theoretisch das ganze Jahr hindurch gepflanzt werden. Die beste Pflanzzeit ist allerdings der Spätsommer: Zwischen Auguts und Oktober ist die Bodentemperatur im optimalen Bereich (15 – 23°C) und gewährleistet ein gutes Wurzelwachstum.

Welchen Standort bevorzugt meine Jungpflanze?

Da wilde Waldreben in Laubwäldern wachsen und dort an Baumstämmen durch die Kronen zum Licht hin klettern, bevorzugen sie auch im heimischen Garten Sonne an ihrem Kopf und Schattem am Fuß. Ein halbschattiger Standort, der nicht zu heiß ist, ist daher optimal für die Waldrebe.

Extra-Tipp: Ideal ist eine Rankhilfe oder ein Spalier an Hauswänden, die nach Westen ausgerichtet sind.

Braucht meine Clematis eine Unterpflanzung?

Können Sie nicht aus den natürlichen Gegebenheiten sicherstellen, dass die unteren 30-50 cm Ihrer Clematis beschattet wird, benötigt die Pflanze eine Kollegin zur Unterpflanzung. Besonders gut dafür geeignet sind dichte, aber nur teilweise ausbreitungsfreudige Stauden wie zum Beispiel Glockenblumen, Pupurglöcken oder Funkien. Auch bodendeckende Kissen wie das Blaukissen können der Unterpflanzung dienen.

Welcher Boden sollte für meine Jungpflanze gewählt werden?

Wie alle wilden Waldpflanzen favorisieren auch die Waldreben einen humosen, lockeren und gleichmäßig feuchten Boden. Dieser sollte mit einem guten Wasserabzug augestattet sein, da die Clematis sehr allergisch auf Staunässe reagiert. Kann Ihre Gartenerde letzteres nicht gewährleisten, können Sie eine Drainage-Schicht aus Tonscherben, Splitt oder Kies legen.

Brauchen Clematis-Pflanzen eine Kletterhilfe?

Ja. Als Kletterpflanze hält sich die Clematis mit ihren verlängerten Blattstielen (den so genannten „Blattranken“) an Kletterhilfen fest. Ideal als Kletterunterstützung dienen Holzspaliere aus senkrechten und waagerechten Leisten, die eine Kantenlänge von ca. 2 cm aufweisen.

Extra-Tipp: Verzichten Sie auf die häufig empfohlenen Rankhilfen aus Metall. Denn das metallene Material unterliegt hinsichtlich der Witterung starker Temperaturschwankungen und kann mitunter Erfrierungen an den empfindlichen Clematis-Trieben verursachen.

Welche Clematis-Pflanze passt zu mir?

Möchten Sie eine wuchsfreudige Waldrebe zur Fassadenbegrünung, greifen Sie am besten zu den kräftig-wachsenden Frühlingsblühern (z.B. die Anemonen- bzw. Berg-Waldreben „Clematis montana“ oder die alpine „Clematis alpina“). Bevorzugen Sie eine großzügige Blüte an Ihrer Kletterpflanzen, sollten Sie die stark blühenden Hybrid-Züchtungen (z.B. ‚The President‘ oder ‚Clematis x Jackmanii‘) wählen, welche mitunter sogar zweimal im Jahr ihre Knospen öffnen können.