Sie können auf jedem Balkon Dielen verlegen und müssen bei Mietwohnungen dafür nicht einmal die Bausubstanz berühren. Die einzigen Voraussetzungen dafür sind ein intakter Boden und eine Tür, die sich nach innen öffnet oder eine ausreichende Höhe der Schwelle aufweist.
Feuchtigkeitssperre: Ableitung von Wasser ist unerlässlich
Dielen sind in keinem Fall ein Ersatz für die defekte Oberfläche eines Balkons, sofern Sie keine vollständige Sanierung vornehmen. Eine der obersten Schichten besteht aus einer Feuchtigkeitssperre, die verhindert, das Wasser in die Struktur eindringt und tragende Metallelemente wie Stahlträger korrodieren. Zeigen sich an der Unterseite bereits Wasserflecken oder ist der Boden stark beschädigt, müssen Sie unbedingt die Feuchtigkeitssperre erneuern oder ergänzen. Kleinere Makel wie gesprungene Fliesen sind hingegen kein Problem, weil die Sperre zusätzlich unter diesen liegt.
Aufbau eines Dielenbodens für einen Balkon
Prinzipiell unterscheidet sich ein Dielenboden für den Balkon in seiner Konstruktion nur wenig von dem eines Zimmers. Er besteht aus zwei getrennten Elementen:
- dem Unterbau
- den Dielen
Für den Unterbau bieten sich einfache, gerade und imprägnierte Dachlatten mit 30 x 50 mm an in einem Abstand von ungefähr 60 cm an. Er dient einer guten Durchlüftung und verhindert ein Faulen oder Aufschwemmen der Dielen durch Feuchtigkeit. Damit auch der Unterbau nicht leidet, setzen Sie ihn auf Füße mit wenigen Millimetern Höhe auf Kunststoff. Zwischen den einzelnen Leisten empfiehlt sich zudem eine Drainageschicht aus grobkörnigem Sand oder feinem Kiesel. Den Unterboden müssen Sie quer zur Neigung des Balkons montieren.
Eine Verbindung der Leisten ist nicht unbedingt notwendig, diese Aufgabe übernehmen die darauf liegenden Dielenbretter. Verschrauben Sie diese von unten mit Schrauben aus Edelstahl – Messing eignet sich nicht, da es langfristig zu Verfärbungen des Holzes führt. Für eine perfekte Platzierung und um ein Springen des Holzes zu vermeiden, bohren Sie die Löcher dünn vor und versenken Sie die Köpfe in dem Unterbau. Zwischen den einzelnen Dielen sollten Sie einen Abstand von etwa 2 mm einhalten, damit Wasser leicht ablaufen kann.
Geeignete Hölzer für Balkondielen
Regen, Schnee, Sonne und die wechselnden Temperaturen stellen einen Fußboden aus Holz vor große Herausforderungen. Am besten eignen sich dafür mit Sicherheit Hart- und Edelhölzer, die allerdings und Gründen des Umweltschutzes und der Kosten für viele nicht die erste Wahl darstellen dürfte. Zusätzlich müssen Sie aber bedenken, dass das Material auch mechanischen Belastungen wie Tritten, hohen Absätzen oder Sitzmöbeln mit kleinen Füßen widerstehen muss. Geeignete Rohstoffe für Dielen sind:
- Tropische Harthölzer wie zum Beispiel Bangkirai, Cumaru, Teak oder Ipé
- Einheimische Arten wie Robinie, Eiche, Lärche oder Douglasie
- Thermisch behandelte Dielenleisten aus Kiefer und Esche
- Chemisch modifizierte Hölzer mit veränderter Struktur
- Verbundstoffe aus Holzfaser und Additiven wie WPC und BPC
Einige Dielenbretter besitzen auf ihrer Oberfläche Rillen, die Rutschfestigkeit und ein Ablaufen des Wassers gewährleisten. Diese müssen Sie parallel zur Balkonneigung ausrichten, damit sich keine Feuchtigkeit staut.
