Kunststoffe verkleben – das hat wohl jeder schonmal gemacht, wenn auch in eher kleineren Formaten. Und dann wissen Sie auch, dass sich nicht jeder Kleber für jedes Material eignet. Das gilt natürlich auch für Acrylglas. Worauf Sie achten müssen und welche Möglichkeiten Ihnen offenstehen, erfahren Sie hier.
Arten der Verklebung
Bevor Sie sich entscheiden, wie Sie vorgehen oder welchen Kleber Sie verwenden möchten, müssen Sie zwischen den einzelnen Arten der Verklebung unterscheiden. Je nachdem, was Sie vorhaben, können nämlich unterschiedliche Lösungen gefunden werden:
- stumpfe Verklebung
- perfekte bzw. unsichtbare Verklebung
- Flächenverklebung
- Kratzer kleben
Stumpfe Verklebung
Diese Art der Verklebung eignet sich besonders gut für Winkel oder Biegeteile, bei denen nicht vollkommen perfekt gearbeitet werden muss und kleine Bläschenbildungen nicht weiter schlimm sind. Hierfür können Sie Lösemittel-Klebstoffe verwenden, darunter fallen auch einige Sekundenkleber, die Sie vor allem für kleinere Teile verwenden können. Gehen Sie dabei wie folgt vor:
- Falls noch eine Schutzfolie vorhanden ist, entfernen Sie diese vom Acrylglas.
- Ist keine Schutzfolie vorhanden, empfiehlt es sich die Klebestelle mit Feuerzeugbenzin oder Isopropanol zu reinigen.
- Stellen Sie nun die zu verklebenden Stücke lotrecht aufeinander und fixieren sie.
- Tragen Sie den Kleber linienförmig entlang der Kante auf.
- Der Kleber fließt anschließend aufgrund seiner Oberflächenspannung selbstständig in den zu verklebenden Spalt.
- Halten Sie die beiden Werkstücke bis zur vollständigen Aushärtung fixiert.
- Achtung: In der Regel ist zum Aushärten UV-Licht vonnöten.
Perfekte Verklebung
Bei dieser Methode wird mit einem Überstand gearbeitet. Das bedeutet, dass die nach dem Verkleben noch sichtbare Klebenaht nach dem Aushärten abgefräst wird. Anschließend erfolgt eine Politur. Diese Vorgehensweise ist zwar deutlich aufwendiger, hinterlässt aber keinerlei Spuren und wird daher auch unsichtbares Verkleben genannt.
Flächenverklebung
Wenn Acrylglas auf eine weitere größere Fläche von Acrylglas geklebt werden soll, sollten Sie PMMA-Kleber verwenden. Der Kleber wird großzügig in Kreuzform auf der einen Fläche aufgetragen – achten Sie dabei darauf Flächen mit Klebeband abzudecken, die nicht verklebt werden sollen. Anschließend wird das andere Acrylglas auf vorsichtig in den Kleber gedrückt. Am besten beschweren Sie die Platten nun, bis der Kleber ausgetrocknet ist.
Kratzer ausbessern
Sie können auch Kratzer im Acrylglas einfach durch Verkleben ausbessern. Dazu fräsen Sie zunächst das beschädigte Acrylglas aus und verwenden anschließend den PMMA-Kleber, um die Nut damit aufzufüllen. Gehen Sie dabei aber vorsichtig und im mehrere Schicht Verfahren vor, damit sich keine Bläschen bilden können. Um ein optimales Ergebnis zu erreichen, sollten Sie das Acrylglas anschließend aber noch tempern.
Verschiedene Kleber
Im Handel können Sie verschiedene Kleber erwerben, die sich für das Kleben von Acrylglas eignen. Je nach Verwendungszweck sind dies die folgenden:
- PMMA- /Acryl-Kleber
- Lösungsmittelkleber
- UV-Kleber
- Polymerisationskleber (auch als Sekundenkleber oder Alleskleber bekannt)