An dem Geschmack von Senf scheiden sich die Geister – einige lieben ihn, andere mögen ihn nicht. In einem Punkt dürften sich die Meinungen nicht unterscheiden: Senfflecken zu entfernen, ist kein Vergnügen – spätestens, wenn sie eintrocknen, bereiten sie mitunter erhebliche Schwierigkeiten. Bei dem richtigen Vorgehen lassen sie sich aber nahezu immer vollständig beseitigen.
Hausmittel gegen hartnäckige Senfflecken
Die intensiv leuchtend gelbe Farbe von verschiedenen Senfsorten entsteht nicht allein durch die verwendete Saat, sondern durch die zusätzliche Beimischung des Gewürzes Kurkuma, das bereits im Altertum als Färbemittel für Speisen, aber auch für Textilien Anwendung fand. Es verwundert insofern nicht, dass sich Senfflecken so schwer entfernen lassen, wenn sie erst einmal in die Fasern einziehen. Sie benötigen deshalb ein geeignetes Lösungsmittel. Typische und traditionelle Hausmittel sind dabei zum Beispiel:
- Spülmittel und Geschirrspülmittel
- Auf Ammoniak beruhende Lösungen wie Salmiakgeist
- Alkohole wie Glycerin oder Spiritus
- Lösungsmittel, zum Beispiel gereinigtes Waschbenzin
- Traditionelle Reinigungsmittel wie Kern- oder Gallseife
- Aggressive Bleichen wie Chlor oder Sauerstoff bei farbechter, weißer Wäsche
Im Gegensatz zu Flecken mit anderem, natürlichen Ursprung zeigen andere klassische Hausmittel wie zum Beispiel Essigessenz, Zitronensaft oder gelöstes Soda nur eine eingeschränkte Wirkung, denn sie lösen die Farbstoffe nicht effizient aus den Fasern. Sie müssen deshalb stärkere und aggressivere Lösungsmittel anwenden, die die Verkettung zwischen beiden auftrennen und ein Auswaschen ermöglichen.
Schnelle Reaktion vermeidet tief sitzende Flecken
Auch Senfflecken lassen sich schwer entfernen, wenn sie erst einmal in die Faser eingedrungen und getrocknet sind. Entfernen Sie deshalb sofort den überschüssigen Senf mit einem weichen Tuch und verwenden Sie ein weiteres saugfähiges und sauberes Tuch, um die Reste aus den Textilien zu tupfen. Rubbeln Sie den Senffleck anschließend mit etwas Spülmittel oder Geschirrspülmittel und lauwarmen Wasser ein. Spülen Sie es anschließend mit warmem Wasser aus und wiederholen Sie den Vorgang, falls dies notwendig sein sollte.
Eingetrocknete Senfflecken entfernen
Wenn ein Senffleck bereits trocken ist, müssen Sie die gelben Farbstoffe erneut lösen, bevor Sie ihn auswaschen können. Entfernen Sie dazu zunächst alle getrockneten Reste mit einer stumpfen Kante aus Metall – zum Beispiel mit dem Rücken eines Buttermessers. Falls sinnvoll, können Sie kleine Krümel zusätzlich mit einer trockenen Zahnbürste kleine Anhaftungen lösen und mit einem Staubsauger aus dem Gewebe entfernen.
Weichen Sie die Senfflecken anschließend etwa 15 bis 20 Minuten in einer kleinen Menge Glyzerin, Waschbenzin oder einem anderen Lösungsmittel ein, nachdem Sie dieses durch Reiben in die tieferen Lagen des Stoffes eingearbeitet haben. Spülen Sie das Mittel mit handwarmem Wasser ab und wiederholen Sie die Prozedur, bis Sie nur noch eine leichte Verfärbung erkennen können.
Als letzten Schritt tragen Sie Gall- oder Kernseife auf den Flecken auf und lassen Sie diese mindestens eine Stunde einwirken, bevor Sie das Wäschestück ohne vorheriges Ausspülen mit der höchsten zulässigen Temperatur und einem Intensivprogramm in der Waschmaschine waschen.