Salpeter im Keller – Ursprung und Lösung des Problems

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Viele Menschen verwechseln Salpeter im Keller auf den ersten Blick mit Schimmel. Beide Schäden sehen ähnlich aus und teilen sich Feuchtigkeit als wichtigste Ursache – es handelt sich allerdings um ein komplett anderes Problem, das Sie nur mit einer geeigneten Lösung effektiv bekämpfen können.

Salpeter im Keller – Ursachen und Merkmale

Salpeter war in der Vergangenheit ein begehrter Stoff – er diente ebenso als Düngemittel wie als Pökelsalz oder zur Herstellung von Schießpulver. Ende des 19. Jahrhunderts war er so begehrt und teuer, dass in Südamerika der sogenannte Salpeterkrieg zwischen Chile, Peru und Bolivien um die weltgrößten Lagerstätten in der lebensfeindlichen Atacamawüste ausbrach. Chemisch handelt es sich um eine Verbindung aus Stickstoff und dem Alkalimetall Kalzium, Natrium oder Kalium, das sich in Mineralien findet. Sie gelangt durch einen chemischen Prozess im Boden und den Wänden in den Keller:

  • Feuchtigkeit löst in organischen Resten – z. B. Urin, Obst oder Pflanzenabfällen – enthaltene Nitrate
  • Bei fehlender Versiegelung der Außenseite dringt die Lösung in das Mauerwerk ein
  • Sie reagiert mit in dem Putz, der Mauer oder dem Mörtel vorhandenen Alkalimetallen
  • Aus der Reaktion entsteht Salpetersäure
  • Auf der Innenseite von Wänden bilden sich Salze
  • Salze lagern sich an und führen zu den charakteristischen Ausblühungen

Bis in die Mitte des 20. Jahrhundert stellte Salpeter im Keller keine Besonderheit dar – seit etwa 1970 zählt die vollständige Versiegelung der Bodenwanne bei Neubauten zum Standard, so dass er bei jüngeren Gebäuden nicht mehr auftreten sollte. Finden Sie trotzdem Salpeter im Keller, deutet dies auf eine interne Ursache wie einem Leck an der Abgasleitung einer Heizung oder auf einen größeren Schaden der Abdichtung hin.

Salpeter und Schimmel unterscheiden

Salpeter ähnelt äußerlich dem Schimmel, lässt sich von diesem jedoch bei näherer Untersuchung deutlich abgrenzen. Zunächst einmal besitzt es eine trockene, poröse und bröckelige Oberfläche, die sich leicht entfernen lässt. Im Unterschied zu Schimmel handelt es sich um kleine Kristalle und kein Gespinst. Sie bemerken den Unterschied leicht, wenn Sie etwas Substanz zwischen den Fingern zerreiben. Ein weiteres Indiz ist der vollständig unterschiedliche Geruch – Schimmel riecht moderig-dumpf, Salpeter eher leicht bissig.

Gefahren durch Salpeter im Keller

Salpeter ist nicht giftig und führt nicht zu einer erhöhten Belastung mit Schadstoffen, sollen aber dennoch auf keinen Fall ignoriert werden. Ein direktes Risiko für die menschliche Gesundheit ist deshalb zwar gering, die Gefahr für die Bausubstanz dafür jedoch umso höher. Mineralische Verbindungen wie Mörtel dehnen sich bei dem Prozess um bis das Zehnfache aus und zerstört dabei die Struktur und Statik tragender Wände.

Salpeter im Keller entfernen

Äußere Ausblühungen von Salpeter können Sie einfach durch mechanische Verfahren mit Spachtel, Bürste und Drahtbürste von den Wänden entfernen. Kehren Sie regelmäßig wieder und nehmen Sie große Flächen ein, müssen Sie die Ursache des Problems beheben. Leider gestaltet sich die Suche relativ schwer und führt nicht selten zu einer Lösung, die unvermeidbar eine aufwendige und umfangreiche Sanierung mit einschließt.