So manches Mal werden Sie mit der Abkürzung DN konfrontiert werden, wenn es um Rohrdurchmesser geht. Dabei handelt es sich keinesfalls um einen Schreibfehler und ein vergessenes I bei dem Wort DIN, sondern vielmehr um die Abkürzung für den französischen Begriff Diamètre Nominal.
Was bedeutet DN?
DN steht für Diamètre Nominal – französisch (frei übersetzt) für Nennweite bzw. Nenndurchmesser. Mit diesem Begriff wird der ungefähre innere Durchmesser eines Rohres bezeichnet. DN wird aber nicht nur bei Rohren, sondern auch bei Schläuchen und Armaturen verwendet.
Wozu wird DN benötigt?
Die Bezeichnung DN ist hilfreich dabei, den richtigen Anschluss zu finden, beispielsweise die richtigen Flansche und Muffen für eine Armatur. Haben die Anschlüsse denselben DN-Wert wie das Rohr, der Schlauch oder die Armatur, dann sind sie miteinander kompatibel.
Doch Achtung
Allerdings beziehen sich Nennwerte auf den Innendurchmesser. Dieser ist abhängig von der Wandstärke des Rohres oder des Schlauches, wodurch der Nennwert letztendlich doch nur einen ungefähren Wert darstellen kann. Nicht selten wird heutzutage also mehr auf den Außendurchmesser wert gelegt, der unabhängig von der Wandstärke unveränderlich bleibt. Auf diese Weise ist es einfacher, die richtigen, passenden Fittings auszuwählen.
Wann kommt der DN-Wert vor?
Und dennoch wird vor allem bei Abfluss- und Abwasserrohren nicht der Außendurchmesser, sondern der DN-Wert angegeben. Das liegt vor allem daran, dass auf Nummer sicher gegangen werden soll: Damit die Rohre auf jeden Fall zusammenpassen, haben Sie gleich zwei Möglichkeiten, die Werte miteinander zu vergleichen und abzustimmen. Egal, ob es sich dann dabei um Rohre, Schläuche, Fittings oder Ventile handelt – Sie können davon ausgehen, dass alles wirklich zusammenpasst.
Wie wird der DN-Wert benannt?
Die DN-Bezeichnung wird durch die EN ISO 6708 in Millimetern geregelt. Allerdings dürfen Sie diese Angabe nicht allzu genau nehmen, denn tatsächlich wird hier ein ungefährer Wert angegeben, der erreicht werden muss und nicht der innere Durchmesser auf den Punkt genau.
Kleines Beispiel zum Verständnis
Ein Thema wie dieses ist sehr komplex und nicht immer leicht verständlich. Anhand eines Beispiels sollte die Erklärung aber besser gelingen. Sie haben ein mittelschweres Gewinderohr mit den folgenden Daten:
- ein äußerer Durchmesser von 60,3 Millimetern
- eine Wandstärke von 3,65 Millimetern
Man könnte nun denken, dass dieses Rohr einen Innendurchmesser von 50 Millimetern aufweist. Das ist aber eben nicht der Fall. Der Innendurchmesser liegt vielmehr bei 53 Millimetern. Das ergibt sich aufgrund der Tatsache, dass mittelschwere Gewinderohre dieser Art nach der EN 10255 zur DN 50 gehören. Ein KG-Abwasserrohr mit einem DN-Wert von 100 hat hingegen einen Außendurchmesser von 110 Millimeter. Sinnvoll ist es, wenn Sie sich an einer der frei zugänglichen Tabellen orientieren.