Das regelmäßige Renovieren von Wohnräumen – die sogenannten Schönheitsreparaturen – ist Klausel der meisten Mietverträge. Sie dürfen diese immer in Eigenregie vornehmen, sofern Sie die Arbeiten „fachgerecht“ und in „durchschnittlicher Qualität“ durchführen. Mit etwas handwerklichem Geschick fällt das Renovieren in Eigenregie nicht schwer, ist aber mitunter zeit- und arbeitsaufwendig.
Renovieren: Diese Arbeiten fallen darunter
Das Renovieren umfasst keine aufwendigen Reparaturen oder gar eine teilweise oder vollständige Sanierung maroder Bausubstanz. Bei Schäden haftet der Verursacher, für das Instandhalten eines Gebäudes wiederum ist allein der Besitzer verantwortlich. Zu dem Renovieren zählt deshalb unter anderem:
- Tapezieren von Wänden
- Streichen oder Lackieren
- Ausbesserung kleiner Mängel wie etwa Bohrlöchern oder kleiner Risse
- Entfernen von groben Verunreinigungen
- Unter Umständen das erneute Verfugen von Fliesen
Aufwendige Arbeiten wie das Abschleifen von Holzböden und das Erneuern von Teppichböden zählen vielleicht im allgemeinen Sprachgebrauch manchmal zum Renovieren, sind aber rechtlich betrachtet keine Schönheitsreparaturen mehr. Gleiches gilt für Ausbesserungen in den Außenbereichen und in Gemeinschaftsräumen oder Reparaturen an der Elektrik und an Elementen wie Türklinken und -angeln.
- Renovieren in Eigenregie ist immer zulässig
Für die Gestaltung Ihres persönlichen Umfelds sind ausschließlich Sie allein verantwortlich – auch in einer Mietwohnung darf Ihnen niemand untersagen, in Eigenregie zu renovieren, oder Sie zur Beauftragung von Fachunternehmen verpflichten. Ob das Ergebnis zufriedenstellend ist oder nicht, entscheiden Sie ebenfalls ganz allein – erst bei einem Auszug hat ein Vermieter das Recht, dass Sie vor der Übergabe die Wohnung in den vertraglich vereinbarten Zustand versetzen. In ihren eigenen vier Wänden können Sie ohnehin renovieren, wie und wann Sie möchten. Lediglich bei einer potenziellen Eigen- oder Fremdgefährdung – etwa Arbeiten an der Gasleitung oder dem Entfernen einer tragenden Wand – müssen Sie sich an feste Regeln halten.
Learning by Doing und Kurse zum Renovieren in Eigenregie
Auch wenn Sie die meisten Arbeiten beim Renovieren rasch lernen und sich anfängliche Fehler nahezu immer mit überschaubarem Aufwand korrigieren lassen, zahlen Sie in einigen Fällen ein hohes Lehrgeld. Wenn Zeit und Effizienz eine Rolle spielen, empfehlen sich für Anfänger entsprechende Kurse und Seminare. Diese bieten unterschiedliche Volkshochschulen kostengünstig und einige Baumärkte sogar gratis an. Dort können Sie sich bei Bedarf auch professionelles Arbeitsgerät ausleihen, um einen teuren Kauf zu vermeiden.