Der amerikanische Redwood – klassisches Holz mit Charakter

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Die mächtigen Mammutbäume der in den USA gelegenen Urwälder im südlichen Oregon und nordwestlichen Kalifornien sind majestätisch anzusehen, andere schätzen sie ebenfalls wegen ihres charakteristischen Redwood-Holzes. In der Tat zeigt es einige erstaunliche und eher unerwartete Eigenschaften.

Typische Merkmale für Redwood-Holz

Nach dem Fällen besitzt das Holz der Redwoods zunächst einen eher zarten, rötlichen Farbton, dunkelt aber während des Trocknens nach und entwickelt den typischen Farbton, der dem „Rotholz“ (Redwood) seinen Namen beschert hat. Es handelt sich um immergrüne Nadelbäume, die entfernt mit der bei uns heimischen Eibe verwandt sind. Angesichts ihrer enormen Größe und ihrer Verwandtschaft weist Redwood-Holz erwartete, aber gleichermaßen ungewöhnliche Merkmale auf:

  • Weiches Holz mit einem niedrigen Gewicht
  • Festigkeit variiert mit der Zahl der Jahresringe pro cm stark
  • Nahezu frei von Harz
  • Sehr feine, gleichmäßige und ebene Struktur
  • Gut und mit wenig Kraftaufwand zu bearbeiten
  • Witterungsbeständig und resistent gegenüber Pilzbefall
  • Attraktive Maserung mit deutlich erkennbarem Spätholz
  • Keine Fasern, Harzkanäle oder -einschlüsse (Harzgallen)
  • Geringe Druckfestigkeit

Mit diesem Portfolio an Eigenschaften hebt sich Redwood-Holz deutlich von anderen Nadel- und Urwaldbäumen ab – so besitzt es beispielsweise weder den hohen Harzgehalt europäischer Kiefern und Fichten noch das charakteristisch schwere und harte Holz von Tropenhölzern. Stattdessen bietet es ein leichtes, gut zu bearbeitendes, glattes und „trockenes“ Holz mit hoher Witterungsbeständigkeit.

Geschichte und Herkunft von Redwood-Holz

Die Redwoods (Sequoia Sempervirens) gehören zu den ältesten Baumarten unseres Äkosystems und wachsen bereits seit der Zeit der Dinosaurier. Unter günstigen Umständen erreichen sie eine Höhe von bis zu 70 Metern und ein Alter von bis zu 4000 Jahren. Ihre heutige Verrbeitung beschränkt sich auf ein relativ kleines Gebiet an der Westküste der USA. Wegen seiner hervorragenden und vielseitigen Eigenschaften erfolgte eine starke Übernutzung der natürlichen Bestände, bis die US-Behörden diese nach und nach bis Ende des vergangenen Jahrhunderts unter Schutz stellten. Redwood spielt heute nur noch eine geringe Rolle und stammt größtenteils von Plantagen, die der Wiederaufforstung früherer Wälder und der kommerziellen Holzgewinnung dienen.

Verwendung von Redwood-Holz

Das Holz der Redwoods ist vielseitig einsetzbar und eignet sich für Innen- und Außenbereiche, wobei bei letzteren eine farblose Lasur die Lebenserwartung erhöht und das Holz vor einer Graufärbung durch die Witterung schützt. Obwohl es sich prinzipiell als Bauholz anbietet und früher dafür verwendet wurde, ist diese Anwendung heute aufgrund des hohen Preises und der geringen Kapazitäten ungewöhnlich.

Der überwiegende Teil des heutigen Angebots an Sequoia dient dem Innenausbau sowie der Herstellung von Möbeln. Wegen seiner Flexibilität und weichen, leicht schwingenden Struktur zählt es ebenfalls zu einer begehrten Holzsorte für den Bau von Klangkörpern und Resonanzböden bei Musikinstrumenten wie Orgelpfeifen.

Verfügbarkeit und Preis von Redwood-Holz

Wegen des knappen Angebots spielt Redwood-Holz im internationalen Handel nur noch eine untergeordnete Rolle. Der überwiegende Teil der Produktion dient dem nationalen Verbrauch, in Europa gehört es entsprechend selten zu dem regulären Angebot. Der Preis liegt üblicherweise bei rund 1000 Euro pro Kubikmeter und entspricht somit ungefähr demjenigen von Eichenholz. Verwechslungen sind im englischsprachigen Raum mit der Bezeichnung Redwood für europäische Kiefernhölzer möglich, die allerdings in der Regel ein Namenszusatz wie etwa „Baltic Redwood“ kennzeichnet.