Keinen Platz für eine Überwinterung im Haus? Oder können Sie sich einfach nicht an der wunderschönen Blüte der Passiflora satt sehen? Aus beiden Gründen lohnt es sich, die exotische Blume zu vermehren. Zum Glück gelingt das Verfahren auch unerfahrenen Gärtnern. Wie Sie dabei richtig vorgehen wird Ihnen in diesem Artikel ausführlich erklärt.
Zwei Methoden führen zum Erfolg
Samen aus dem Fachhandel oder gar eine vorgezogene Blume kann sich doch jeder kaufen. Umso stolzer werden Sie sein, wenn schon in ein paar Monaten eine selbstgezogene Passionsblume Ihren Garten schmückt. Wählen Sie dazu eines der hier aufgeführten Verfahren.
Die Passiflora aus Samen ziehen
Bei der Anzucht aus Samen sollten Sie sich vorab im Klaren sein, dass es sich bei der Tochtergeneration nicht um ein genetisch identisches Exemplar handeln wird. Zum einen resultiert daraus, dass Ihre neue Passionsblume optisch leicht von dem bestehenden Exemplar abweichen könnte. Zum anderen bietet es den Vorteil, dass Passionsblumen aus der Stecklingsanzucht sich häufig nicht selbst befruchten können, während sich Pflanzen aus Samenanzucht auch für weitere Fortpflanzungsprozesse genutzt werden können.
Zur Anzucht benötigen Sie selbstverständlich Saatgut. Entweder erstehen Sie eine fertige Packung im Fachhandel oder Sie entnehmen die Samen einer Grenadilla oder Maracuja aus dem Supermarkt. Dies sind die Früchte, die aus einer bestimmten Sorte der Passiflora hervorgehen.
- Befreien Sie die Samen von der Fruchtpulpe.
- Bereiten Sie Anzuchttöpfe mit Kokossubstrat vor.
- Pflanzen Sie die Samen hinein.
- – Getrocknete Samen sollten Sie zuvor für 24 Stunden in Wasser weichen.
Jetzt heißt es abwarten. Die Anzucht von Samen braucht lange Zeit. Teilweise keimen die Pflanzen erst nach Monaten.
Die Passiflora aus Stecklingen ziehen
Den oben erwähnten Nachteil macht die Stecklingsvermehrung mit zwei deutlichen Vorteilen wett: zum einen ist die Methode deutlich unkomplizierter, zum anderen blüht Ihre Passiflora wahrscheinlich bereits im ersten Standjahr, während Sie sich bei der Samenanzucht bis zum zweiten Standjahr gedulden müssen.
- Schneiden Sie einen jungen, reifen und gesunden Trieb ab.
- Nutzen Sie dafür ein scharfes, steriles Messer.
- Schneiden Sie den Trieb wiederum in mehrere Stücke, die mindestens ein Blattpaar besitzen.
- Die anderen Blätter können Sie entfernen.
- Das verbleibende Blattpaar kappen Sie zur Hälfte.
- Tauchen Sie die Schnittstelle in Bewurzlungspulver.
- Pflanzen Sie die Stecklinge in Anzuchterde.
- Gießen Sie die Erde täglich.
- Stülpen Sie eine durchsichtige Plastikfolie über den Anzuchttopf, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
- Lagern Sie Ihren Steckling an einem hellen, warmen Ort.