Unmittelbar nach ihrer Montage sehen Wand- und Deckenpaneele nahezu immer sauber, glatt und makellos aus – nach einigen Jahren und mehrfachem Umhängen von Bildern verlieren sie allerdings ihre Attraktivität. Eine geeignete Verjüngungskur besteht darin, die Paneele zu streichen.
Verschiedene Materialien für Paneele
Paneele sind grundsätzlich darauf ausgelegt, dass Sie die leicht mittels Nut und Feder, Einklinken oder überlappende Elemente miteinander verbinden und auf einer individuellen Fläche montieren können. Je nach Anwendung und Zweck bestehen sie aus unterschiedlichen Materialien, die jweils eigene Merkmale und Besonderheiten besitzen. Häufige Werkstoffe sind:
- Polystyrol (Styropor) und andere aufgeschäumte Kunststoffe
- Thermoplastische, feste Kunststoffe wie Polyethylen (PE), Acryl oder Polyvinylchlorid (PVC)
- Mit Folie beschichtete Verbundplatten
- MDF-Paneele (MittelDichte holzFaser) aus Feinspänen und einem Bindemittel
- Paneele aus massivem Echtholz mit Lackschicht, Lasur oder Beize
Jede dieser Varianten besitzt andere Anforderungen an die Farbe und die Vorbehandlung, damit das Streichen der Paneele den gewünschten Erfolg zeigt. Wenn Sie diese Voraussetzung berücksichtigen und Ihr Vorgehen und die Farbe entsprechend wählen, können Sie alle Paneele weitgehend problemlos streichen.
Beseitigung von Rissen, Löchern und anderen Schäden
Auch wenn viele Farben in der Lage sind, feine, sichtbare Risse oder Sprünge zu überbrücken, zeigen sich bereits bei kleinen und dreidimensionalen Flächen wie einem Bohrloch rasch die Grenzen dieser Fähigkeit. Bereiten Sie deshalb die Paneele entsprechend vor, indem Sie vorhandene Löcher und Ausschnitte mit Spachtelmasse füllen. Selbst deckende Farbe besitzt nicht die notwendige Konsistenz, um Zwischenräume durch eine ausreichende Oberflächenspannung zu füllen.
Vorbereitung des Untergrunds
Damit Farbe gut und zuverlässig auf einem Material haftet, muss sie sich auf der Oberfläche mit diesem verbinden und dabei eine stabile Haftung entwickeln. Auf den lackierten und glatten Oberflächen vieler Paneele ist dies nicht möglich – falls Sie diese ohne Vorbereitung streichen, zeigt sich das Resultat unmittelbar in einer unzureichenden Abdeckung oder in der Bildung von Tropfen an unebenen Stellen.
Bei fast allen Paneelen sollten Sie deshalb vor dem Streichen den Untergrund vorsichtig mit einem feinen Schleifpapier und einem Bandschleifer aufrauen. Je exakter Sie diese Vorbereitung durchführen, desto besser haftet und deckt der folgende Anstrich. In den meisten Fällen können Sie jedoch auf Details verzichten – es ist nicht erforderlich, jede Ecke mit dem Winkelschleifer zu bearbeiten.
Die richtige Farbe für unterschiedliche Materialien
Dunkle Farben können Sie nur schwer und mit mehrfachem Streichen überdecken – der Aufwand steht meist in keinem günstigen Verhältnis zu einem vorhergehenden Abschleifen. Nach diesem benötigen Sie keine zusätzliche Grundierung, denn durch die raue Oberfläche haftet die neue Farbschicht und kann sich mit den oberen Schichten der Paneele verbinden.
Bei massivem Echtholz erwägen Sie in jedem Fall die Möglichkeit, auf ein Streichen der Paneele vollständig zu verzichten und diese stattdessen nach einem vollständigen Abschleifen mit einer Lasur, Wachs oder Holzöl zu versiegeln. Das natürliche Aussehen wirkt in den meisten Fällen attraktiver als jede Lackierung.
Bei anderen Paneelen empfiehlt sich eine lösungsmittelfreie Acryl- oder Latexfarbe oder noch besser – aber kostspieliger – einer atmungsaktiven Dispersionsfarbe. Letztere besitzt den Vorteil, dass sie einen Austausch zwischen der Luftfeuchtigkeit und den Paneelen zulässt und dadurch das Raumklima stabilisiert.