Das alltägliche Leben ohne Öl ist heute kaum noch vorzustellen – das Kochen ebenso wie die Fortbewegung in Auto, Bus oder Zug benötigt Fette und Schmierstoffe, die häufig aus einem Ölkanister stammen. Wenn Sie diese nicht ordnungsgemäß entsorgen, gefährden Sie damit die Umwelt und riskieren ein bisweilen hohes Bußgeld.
Verschiedene Rückstände von Öl
Die Definition von Öl ist sehr breit gefasst – allgemein bezeichnet dieser Name lediglich Flüssigkeiten, die sich aufgrund ihrer Struktur und ihrer Viskosität nicht mit Wasser mischen. Aus diesem Grund existieren zahlreiche unterschiedliche Formen mit teilweise vollständig anderen Strukturformeln, darunter zum Beispiel:
- Pflanzliche Öle für das Kochen und die Produktion von Lebensmitteln
- Tierische Fette wie Butter, Sahne, Fettschichten in Speck oder Tran
- Ätherische Öle aus Bäumen, Kräutern, Früchten und Heilpflanzen
- Mineralöle auf der Basis von Petroleum und Erdöl
- Chemisch hergestellte Verbindungen wie Silikonöl
- Kosmetikprodukte inklusive Salben, Lotionen, Cremes, Parfüms und Haargel
Bereits diese Aufzählung verdeutlicht die Problematik, die bei der Entsorgung von Ölen besteht – die Entsorgung von Ölen unterliegt der Verantwortung jedes Einzelnen, während zahlreiche Stoffe unter diese Definition fallen. Für das Entsorgen spielt neben der Menge die Zusammensetzung eine entscheidende Rolle.
Entsorgung von Ölen aus dem Haushalt
Pflanzliche Öle zum Braten und Kochen ebenso wie ätherische Öle und andere Zusammensetzungen wie Salben und Cremes dürfen Sie in kleinen Mengen im Restmüll entsorgen – wie Harze von Bäumen enthalten Stoffe mit ähnlicher Zusammensetzung, die Organismen in der freien Natur biologisch abbauen. Gänzlich entleerte Behälter können Sie darüber hinaus auch in den Verpackungsmüll geben, falls Sie diese vorher von Rückständen reinigen, indem Sie Reste abtupfen und die Flaschen auswaschen.
Anders sieht es bei Mineralölen aus, die sich nur sehr langsam zersetzen. Ein einziger Tropfen von ihnen kann bis zu einem Kubikmeter Trinkwasser kontaminieren, ein Liter dementsprechend bis zu einer Million Liter. Diese Substanzen – etwa bei einem Ölwechsel von Fahrzeugen – müssen Sie deshalb unbedingt sachgerecht entsorgen.
Ölkanister entsorgen – mineralische Öle
Im Alltag müssen Sie sich um Haushaltsöle keine Sorgen machen – leere Packungen gehören dabei in den Restmüll, nicht in den Grünen Punkt. Bei mineralischen Ölen verpflichtet die EU hingegen den Verkäufer, dass sie Rückstände in exakt der gekauften Menge auch wieder annehmen müssen oder Ihnen in Ausnahmen – etwa bei Warenhäusern – eine nahe gelegene Rückgabestelle nennen. Sie können deshalb meist unter Vorlage einer entsprechenden Quittung eine identische Menge wieder abgeben. Bis maximal 20 Liter nehmen darüber hinaus auch dauerhafte und mobile Sammelstellen für Sondermüll entgegen, deren Aufenthalt Sie bei der Stadtverwaltung erfahren.
Strafen bei nicht sachgerechter Entsorgung
Mineralische Öle, aber auch Küchenfette etwa vom Frittieren gelten rechtlich als Sondermüll, bei dem der Gesetzgeber Sie zu einer angemessenen Entsorgung verpflichtet. Verstoßen Sie gegen diese Fürsorgepflicht, stellt dies je nach Menge und Art der Substanz eine Ordnungswidrigkeit oder gar eine Straftat dar, die zu Geldbußen oder sogar einer Haftstrafe führen kann.