Das Trinkwasser in Deutschland stammt teilweise aus gereinigtem Oberflächenwasser – zum überwiegenden Teil jedoch aus Grundwasser. Je nach Untergrund verändert sich dabei die Zusammensetzung – eine optimale Wasserhärte entsteht deshalb bestenfalls durch Zufall. In den meisten Fällen müssen Sie jedoch selbst für geeignete Verhältnisse sorgen.
Einstufung der Wasserhärte nach unterschiedlichen Kriterien
Bei der Wasserhärte handelt es sich um ein Kriterium, das sich bis in die griechische Antike zurückverfolgen lässt, und erhielt bereits in dieser Zeit seinen Namen – das harte Wasser stammt aus mineralischen Untergründen und das weiche etwa von dem Regen. Bereits der berühmte Arzt Hippokrates beschrieb den Unterschied und spätestens seit den Römern differenzieren die Menschen auch beim Waschen zwischen den beiden Varianten. Heute existieren eindeutige und wissenschaftlich definierte und nachprüfbare Kriterien:
- Weiches Wasser mit einem Gehalt bis 1,5 Millimol Calciumcarbonat oder 8,4° dH
- Mittlere Härte mit 1,5 bis 2,5 Millimol oder 8,4° bis 14° dH
- Hartes Wasser mit über 2,5 Millimol und einer Wasserhärte über 14° dH
- „Aggressives Wasser“ mit einem Überschuss an Kohlensäure
Es kommt immer wieder vor, dass Menschen die Wasserhärte mit dem pH-Wert verwechseln – in der Tat besteht eine indirekte Verbindung zwischen beiden, wenn auch in indirekter Hinsicht. Die Härte beschreibt den Anteil von ionisierten Erdalkalimetallen in dem Wasser und enthaltene Säure führt zu dessen Anstieg, weil sie mehr Mineralien löst. Beide Werte beeinflussen sich also, es besteht jedoch keine direkte Beziehung zwischen pH-Wert und Wasserhärte.
Die Maßeinheit „deutsche Härte“ (dH)
Anders als bei anderen chemischen oder physikalischen Einheiten existiert bei der Wasserhärte keine international verbindliche Einheit, die Sie als Norm für einen Vergleich heranziehen können. In wissenschaftlichen Publikationen oder bei gesetzlich vorgeschriebenen Tests dient stattdessen die konkrete Angabe der Stoffmenge in der Einheit (Milli-)Mol pro Liter (mmol/l) als Angabe. Bei nationalen Skalen steht der erste Buchstabe für das Land – beispielsweise fH (französische Härte) oder lediglich e (englische Grad). Für einen direkten Vergleich taugen diese Angaben selbst bei einer Umrechnung nur begrenzt.
Zu weiches und zu hartes Wasser sind ungünstig
Sowohl zu weiches wie zu hartes Wasser zeigen negative Folgewirkungen, die sich in erster Linie auf die Haltbarkeit von Haushaltsgeräten und die Wirkung von Waschmitteln auswirken. Bei hartem Wasser führt Erwärmung dazu, dass gelöste Gase entweichen – in erster Linie Kohlendioxid – und dadurch die Aufnahmekapazität für mineralische Verbindungen sinkt. In der Folge fällt Kalk aus und lagert sich an den Wänden und Heizelementen an. Zu weiches Wasser besitzt den Nachteil, dass sich in ihm Seifen und andere Reinigungsmittel schwerer lösen und rasch Schaum bilden.
Die optimale Wasserhärte für den Einsatz im Haushalt
Der empfohlene Wert für eine optimale Wasserhärte liegt bei 8,3° bis 8,4° dH an der Grenze zwischen weichem und mittlerem Wasser. In diesem Bereich zeigen sich keine Nachteile bei der Waschwirkung und gleichzeitig schont sie die Geräte vor Verkalkung. Praktisch erreicht lediglich das Bundesland Bremen diesen Wert im Durchschnitt – in allen anderen Regionen liegt eine Wasserhärte vor, die zwischen 10° dH (Saarland) und 22° dH (Sachsen-Anhalt) schwankt. Für eine optimale Wasserhärte müssen Sie also das Leitungswasser zusätzlich entkalken.