Eine Klärgrube können Sie unter Umständen sogar selbst bauen – aus unterschiedlichen Gründen ist davon aber dringend abzuraten. Es ist grundsätzlich empfehlenswert, eine spezialisierte und staatlich anerkannte Fachfirma damit zu beauftragen, eine Klärgrube zu bauen. Durch Eigenleistungen können Sie die Baukosten aber teilweise erheblich senken.
Klärgrube bauen – Nur Kleinkläranlagen sind zulässig
Seit 2015 gilt eine EU-weite Verordnung, die den Betrieb einer einfachen Sicker- oder Klärgrube verbietet und stattdessen eine Reinigung durch eine Kleinkläranlage vorschreibt. Dies ist einer der gewichtigsten Gründe, die dagegen sprechen, eine Klärgrube selbst zu bauen. Es ist sehr schwierig und in einigen Regionen sogar unmöglich, eine Betriebsgenehmigung für eine solche Anlage zu erhalten. Prinzipiell bieten sich für Privathaushalte drei unterschiedliche Reinigungs- und Konstruktionsweisen an:
- Belebungsverfahren: Zersetzung von Schadstoffen durch Mikroorganismen im Schlamm (SBR-Anlage)
- Biofilme: Zersetzung der Schadstoffe durch Mikroorganismen, die als Biofilm auf Bauteilen der Anlage sitzen (Tropfkörperanlagen, Festbettanlagen)
- Pflanzenkläranlagen: Abwasserreinigung durch Mikroorganismen in bepflanzten Areale
Letztere sind kosteneffizient und wartungsarm, weisen jedoch einen hohen Flächenbedarf auf. Aus diesem Grund kommen bei privaten Haushalten in der Regel SBR-Anlagen oder Biofilme zum Einsatz, wobei erstere den Markt dominieren.
Rechtliche Bedingungen für den Bau einer Klärgrube
Es gibt keine bundesweit einheitlichen Vorgaben für die Kriterien einer Klärgrube – diese hängen unter anderem von der Kommune, der Landschaft und den geologischen Begebenheiten ab. Je nach Standort bestimmen die Vorschriften unterschiedliche Reinigungsklassen. Für die Genehmigung ist die Wasserbehörde zuständig, die bereits vor Baubeginn einige Unterlagen wie einen Nachweis zur ordnungsgemäßen Entsorgung des Klärschlamms verlangt. Es hat sich darüber in vielen Regionen etabliert, dass die Behörde nur Klärgruben bewilligt, wenn Sie einen Wartungsvertrag vorweisen.
Darüber hinaus müssen Sie auch technische Parameter angeben – zum Beispiel Größe und maximale Kapazität, Reinigungsverfahren, Einleitung des Klarwassers in einen Vorfluter – also ein Gewässer oder Graben. Darüber hinaus müssen Sie einen sicheren Betrieb entsprechend des Herstellers gewährleisten. Diese Hürden sind kaum zu überwinden, auch wenn Sie technisch in der Lage sind, eine Klärgrube selbst zu bauen.
Baukosten durch Eigenleistung reduzieren
Sie können die Klärgrube zwar nicht selbst entwerfen und bauen, durch Eigenleistungen lassen sich die Baukosten aber deutlich senken. So können Sie in Absprache mit dem beauftragten Unternehmen zahlreiche Arbeiten wie etwa den Aushub und Teile des Aufbaus übernehmen und nur spezielle Tätigkeiten extern durchführen lassen.