Wenn Sie eine private Klärgrube besitzen und diese undichte Stellen aufweist, stellt dies einen Mangel dar, den Sie unverzüglich beheben müssen. Entscheidend für das Vorgehen ist unter anderem das Baujahr – seit 2015 gilt in Deutschland eine EU-weite Regelung, dass Klärgruben nur noch eine biologische und keine mechanische Reinigung mehr besitzen dürfen.
Unterschiedliche Bauweisen von Klärgruben
Bei einer Kleinkläranlage kommen je nach Ort und Baujahr unterschiedliche Reinigungsverfahren zum Einsatz. Die konkreten Schritte für eine Abdichtung hängen unter anderem von deren Bauweise ab – bei älteren Einrichtungen lohnt sie sich unter Umständen nicht mehr, so dass Sie eine Modernisierung oder einen kompletten Neubau in Betracht ziehen sollten. Zu den üblichen Methoden zählen:
- Mechanische Reinigung für die Trennung von festen und bestimmten gelösten Verunreinigungen aus dem Wasser.
- Biofilme auf speziellen Teilen der Anlage, die Bakterien und Chemikalien zerstören und in ungefährliche Stoffe umsetzen.
- Belebung durch ausgewählte Mikroorganismen, die ebenfalls Schadstoffe aufnehmen und verarbeiten. Dieses Verfahren kommt bei den meisten Kleinkläranlagen zum Einsatz (Sequencing Batch Reactor oder SBR-Anlage).
- Pflanzenkläranlagen sind bei privaten Haushalten wegen ihres hohen Flächenbedarfs selten und kombinieren eine mechanische und biologische Reinigung miteinander.
Seit 2015 gilt die Bauweise mit einer rein mechanischen Reinigung nicht mehr als ausreichend, um gesetzlichen Bestimmungen zu entsprechen. Entsprechende Anlagen erhalten deshalb keine wasserrechtliche Genehmigung für einen Betrieb. In diesen Fällen lohnt sich deshalb eine Abdichtung nicht mehr, stattdessen ist eine Neukonstruktion oder ein Umbau erforderlich.
Abdichten einer Klärgrube muss professionell erfolgen
Bereits die Prüfung der Dichtigkeit einer Klärgrube ist nicht einfach und erfordert umfassende Vorbereitungen wie das Abpumpen der Grube. Ein Abdichten ist entsprechend aufwendig und erfolgt durch Spezialmittel, die sowohl der mechanischen wie der chemischen und biologischen Beanspruchung widerstehen. Sie können diese Arbeit in der Regel nicht selbst übernehmen, zumal die Ämter ohne einen Nachweis über die sachgerechte Durchführung die Betriebserlaubnis verweigern.
Abdichten, Überholung oder Neubau einer Klärgrube
Inklusive der Prüfungen, der Reparatur und aller erforderlichen Gutachten summieren sich die Kosten für das Abdichten schnell auf einen Betrag, der eine Neuinstallation oder eine Nachrüstung übersteigt. Eine Klärgrube besteht heute in den meisten Fällen aus mehreren Betonelementen, die Sie aufeinander setzen müssen. Wichtig ist, dass Sie die Fugen am Übergang dauerhaft und zuverlässig zum Beispiel mit Epoxidharz versiegeln, da hier zuerst undichte Stellen entstehen.