Lehmputz streichen – das müssen Sie beachten

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Lehmputz kann nur mit bestimmten Farben gestrichen werden

Nachdem Sie Ihren Lehmputz aufgetragen haben, fehlt der finale Schritt: die Farbe, damit sich das Ergebnis sehen lassen kann. Was Sie dabei beachten müssen und welche Farben sich eignen, finden Sie in diesem Artikel.

Achten Sie auf den Untergrund

Nicht nur beim Lehmputz an sich, sondern auch bei der Verwendung von Farbe darauf ist es wichtig, dass die betreffende Oberfläche gut vorbereitet ist. Sollte der Farbuntergrund Beschädigungen aufweisen bzw der Lehmputz uneben sein, lohnt sich eine Vorbereitung des Streichens oder die Auswahl einer gefüllten Farbe, die Unebenheiten mit ihrer Körnung ausgleichen kann.

Auswahl der richtigen Farbe

Lehmputz hat von Natur aus einen bräunlichen Farbton, was natürlich nicht den Geschmack von jedem trifft. Daher haben Sie die Möglichkeit, Ihren Lehmputz zu färben oder mit verschiedenen Farben in diversen Tönen zu überstreichen. Aber hier ist Vorsicht geboten: nicht jede Art von Farbe eignet sich dazu. Empfohlen werden die folgenden Optionen:

  • Lehmfarbe;
  • Lehmstreichputz; oder
  • Sumpfkalkfarbe.

Lehmfarbe – die natürliche Option

Als klassische Option für Ihren Lehmputz ist Lehmfarbe zu nennen. Diese besteht ausschließlich aus natürlichen Inhaltsstoffen, sodass sie frei von Lösungsmitteln und Konservierungsmitteln ist. Auch ist sie atmungsaktiv, feuchtigkeitsregulierend und geruchsabsorbierend, sodass die positiven Eigenschaften des Lehmputzes nicht überdeckt werden und somit erhalten bleiben.

Lehmfarben besitzen zumeist ein mattes Finish und eine hohe Deckkraft. Auch sind sie einfach zu verarbeiten und selbst für handwerkliche Anfänger geeignet: ein Auftragen ist sowohl mit der Rolle als auch mit einer Lasurbürste oder einer Spritzpistole möglich.

Lehmstreichputz – individuelle Gestaltungsmöglichkeiten

Lehmstreichputz teilt die positiven Raumeigenschaften des Lehmputzes und der Lehmfarben, besitzt diesen gegenüber aber eine höhere Körnung. Sie mögen es außergewöhnlich? Durch die Körnung können nicht nur Unebenheiten ausgeglichen, sondern auch zum Beispiel Muster, Steinchen oder andere kleine Fremdkörper in die Wand eingearbeitet werden. Auch können Sie eine Lasurtechnik mit zwei Farben streichen, sodass ein Toscana-Stil erreicht werden kann (und damit das berühmte wolkenartige Aussehen). Darüber hinaus gibt es Lehmstreichputz in allen Farbvarianten.

Sumpfkalkfarbe – der Klassiker

Sumpfkalkfarben bzw Kalkfarben werden schon seit Jahrhunderten auf Lehmputz verwendet, da sie eine hohe Haltbarkeit besitzen und die Oberfläche ebenfalls nicht versiegeln, sodass auch hier die Eigenschaften des Lehmputzes erhalten bleiben. Kalkfarben haben vor allem eine hygienisierende Wirkung, da sie alkalisch sind. Dadurch werden zum Beispiel Schimmelpilze abgetötet, was sie in Feuchträumen wie Bad und Küche besonders nützlich macht.

Kalkfarben sind ebenso einfach zu verarbeiten und können mit kalkechten Pigmenten abgetönt werden – auch hier sind Ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt.

Verzichten Sie auf Dispersionsfarben

Ungeeignet als Farbe über Lehmputz sind hingegen Dispersionsfarben. Diese überlagern die bauphysikalischen Vorteile von Lehmputz (wie etwa die Atmungsaktivität, die Absorptionsfähigkeit von Rauch und schädlichen Ausdünstungen aus der Luft sowie die Verbesserung des Raumklimas), da sie die Oberfläche versiegeln. Auch halten Dispersionsfarben auf Lehm nur schlecht bis gar nicht.