Heimwerker stehen bei der Verarbeitung von Kalkfarbe vor besonderen Herausforderungen. Die Farbe haftet nicht auf allen Untergründen. Mit Grundierungen wird die Bindungsfähigkeit verbessert. Hierzu können Sie auf Fertigprodukte zurückgreifen oder bewährte Rezepturen selbst anmischen.
Wasser als Basis
Grundvoraussetzung für eine Bindung der Kalkfarbe auf den Untergrund ist das Anfeuchten der Fläche. Vor dem Wandanstrich nässen Sie die Wand mit einem Quast oder besprühen sie mit einer Wasserspritze. Auch nach dem Farbauftrag müssen Sie die Farbe noch für etwa 24 Stunden lang feucht halten. Das Kalkhydrat in der Farbe benötigt diese Feuchtigkeit, um zu binden.
So haftet Kalkfarbe besser
- Vornässen der Fläche
- Besprühen der Farbschicht
- Nass-in-Nass-Technik
- Kasein zusetzen
- Verseifbare Öle beimischen
- Kalklasur als Grundierung streichen
- Kalkgrund als Fertigprodukt
Kalkgrund aus dem Fachhandel
Im Handel ist eine fertige Trockenmischung erhältlich, die mit Wasser angerührt und auf die Wand aufgestrichen wird. Dieser Kalkgrund grundiert auch schwierige Flächen. Hierauf kann nach dem Trocknen Kalkfarbe problemlos aufgetragen werden. Kalkgrund enthält Zusätze von Marmormehl, Steinmehl und Cellulose.
Kalkmilch und Kasein
Stark verdünnte Kalkfarbe wird auch Kalklasur genannt. Dünn auf den Untergrund aufgestrichen soll sie die Haftung für den ersten Anstrich mit Kalkfarbe verbessern.
Kalkfarbe kann mit Kasein vermischt werden. Es ist als Fertigprodukt erhältlich. Ebenso gut eignet sich einfacher Speisequark. Der Naturstoff Kasein erhöht die die Haftungsfähigkeit der Kalkfarbe auf kritischen Fläche.
Öle, die verseifen
Für den ersten, grundierenden Anstrich auf Untergründen, die ungleichmäßig oder besonders stark saugen, wird Pflanzenöl in die Kalklasur gemischt. Dafür eignen sich Leinöl und Distelöl besonders gut. Geben Sie nur 0,5 Prozent Öl auf Ihre Kalkmilchmenge. In der alkalischen Kalkfarbe verseift das Öl. Es verringert die Saugfähigkeit der Fläche und fördert die Haftung.