Granit fachgerecht bohren

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Granit sollte stets "nass" gebohrt werden

Granit zu bohren kann eine nervenaufreibende Angelegenheit sein, der Naturstein ist einfach sehr hart. Er stellt eine große Herausforderung für herkömmliches Werkzeug dar. Mit der richtigen Ausrüstung kann es aber auch einfach sein.

Bohrlöcher genau planen

Überlegen Sie genau, wieviele Bohrlöcher Sie wirklich wo benötigen. Es gibt durchaus Anwendungen, bei denen Alternativen zum Bohren in Frage kommen können, Klemmlösungen oder Aufsatzmethoden, zum Beispiel. Ein Schlosser kann Ihnen weiterhelfen.

Wenn Sie ums Bohren nicht herumkommen, planen Sie die Löcher genau. Halten Sie am besten einen Mindestabstand von 30 Millimetern von der Mitte der Bohrung bis zum Rand der Platte ein. Besonders, wenn Sie vorhaben, einen Dübel zu setzen. Durch das anschließende Eindrehen einer Schraube wird noch zusätzlicher Druck auf das Loch ausgeübt und es kann durchaus sein, dass der Stein dadurch im Nachhinein doch noch reißt.

Welcher Bohrer?

Es gibt zwei Arten von Bohrern, die für Granit in Frage kommen: Diamantbohrer und Steinbohrer aus Stahl.

Diamantbohrer

Ein Diamantbohrer ist deutlich teurer, als ein Steinbohrer, sie kosten etwa 20 Euro. Ab 40 Euro gibt es gibt es hochwertige Diamantbohrer, die eine eine Gesamtstrecke von bis zu 50 cm durch Granit bohren können.
Ab 6 mm Durchmesser empfiehlt sich die Verwendung einer „Bohrkrone“, eines Hohlbohrers, der einen Ring aus dem Granit fräst. Ab 12 mm Durchmesser muss man auf eine solche Krone zurückgreifen.

Steinbohrer

Ein Steinbohrer besteht aus gehärtetem Stahl mit einem Molybdän- und Karbonanteil. Er ist preiswert (ab etwa 8 Euro), hält aber auch nicht so lange, wie ein Diamantbohrer. Es gibt sie in Varianten für trockenes und für nasses Bohren.

Welche Bohrmaschine?

Granit ist ein extrem harter Stein, deswegen benötigen Sie eine Bohrmaschine mit einer Leistung von mindestens 1200 Watt und Wasserkühlung. Es kommt bei der Maschine eher auf das Drehmoment, als auf die Drehzahl an. Auch ist ein Schlagwerk nicht unbedingt nötig. Das Bruchverhalten von Granit gleicht eher dem von Glas, als dem von Holz. Deswegen sollte zumindest am Anfang der Bohrung das Schlagwerk ausgeschaltet bleiben.

Schutzausrüstung

Es gibt Experten, die das Tragen von Handschuhen in diesem Fall ablehnen, um das „Bohrgefühl“ für den Stein nicht zu stören. Eine Schutzbrille, ein Gehörschutz, ein Atemschutz und Sicherheitsschuhe sind aber unabdingbar.

Materialliste

  • Granitwerkstück
  • Bohrmaschine
  • Steinbohrer
  • Diamantbohrer
  • Bohrständer
  • Wasser
  • Schraubzwingen
  • Schutzausrüstung

Wie vorgehen?

Platzieren und fixieren Sie die Granitplatte waagerecht, am besten mit einer weiteren Steinplatte darunter. Diese verhindert, dass es zu große Absplitterungen am Austrittsloch des Bohrers gibt.
Setzen Sie den Bohrer leicht schräg an, bis er greift und Sie einen sauberen Anfang haben.

Sobald Sie sicheren Halt in Ihrem Bohrloch finden, können Sie den Hammerschlag anschalten und senkrecht bohren. Den Anpressdruck sollten Sie so wählen, dass Sie in Minutenabständen ein deutliches Weiterkommen feststellen. Dazu reicht ein leichter bis mittlerer Druck.

Setzen Sie den Bohrer immer wieder ab, um den Stein und den Bohrer abkühlen zu lassen. Um Ihren Bohrer zu schonen, sollten Sie das Bohrloch spätestens alle 10 Millimeter mit klarem Wasser ausspülen. Es „verschlammt“ sonst schnell.