Die farbigen Blüten der Gerbera erfüllen sämtliche Kriterien der Schönheit. Besser geht es kaum. Wenn sie dann nach Wochen ihre Blütenblätter welkt hängen lassen, bricht die Zeit der Samenbildung an. Doch sind die Samen von ebenso guter Qualität im Sinne der Vermehrung?
Lohnt es sich, auf Samen zu setzen?
Zwei Fragen gilt es zu klären: Lassen sich Samen gewinnen, und klappt die Vermehrung durch Aussaat überhaupt? Die Antwort lautet in beiden Fällen Ja, doch ganz so easy wird es nicht. Gerbera-Sorten, die als Zimmerpflanzen gehalten werden, sind zumeist Hybride, die keine keimfähigen Samen bilden. Bei der Gartengerbera können Sie zwar verblühte Blüten für die Samenbildung stehen lassen, müssen dann aber auf weitere Blütenknospen verzichten und sich mit dem etwas unschönen Anblick anfreunden.
Die Aussaat selbst kann nur dann zufriedenstellend klappen, wenn exakt nach Anleitung gearbeitet wird. Die Mühe lohnt besonders bei Sorten, die im hiesigen Handel nicht als Topfpflanzen erhältlich sind, oder wenn eine große Anzahl vermehrt werden soll.
Samen selber gewinnen oder kaufen
Bei der Samengewinnung ist es wichtig, dass die Samen vollständig ausreifen können. Auch müssen sie schnellstmöglich ausgesät werden, da nach der Ernte ihre Keimfähigkeit rapide nachlässt.
- Blüten lange stehen lassen
- erst ernten, wenn sich die „Pusteblume“ zeigt
- die Samen auf einen Teller ausschütteln
- trocknen lassen und danach kühl, trocken und dunkel aufbewahren
- im kommenden September oder alternativ Februar aussäen
Wenn Sie auf Samen aus dem Handel zurückgreifen müssen, empfehlen wir Ihnen, den Kauf erst kurz vor der geplanten Aussaat zu tätigen. Gehen Sie in den Gartenfachhandel, dort werden Sie wahrscheinlicher ein Tütchen mit frischen Samen bekommen.
So erhöhen Sie die Keimchancen
Sorgen Sie dafür, dass gleichbleibend eine Temperatur von 22-24 °C herrscht. Die Erde sollte zudem nie ganz austrocknen. Beachten Sie noch folgende Punkte:
- spezielle Anzuchterde für Tropenpflanzen verwenden
- Samen sind Lichtkeimer, daher nur mit wenig Erde bedecken
- sehr hell stellen, ohne direkte Sonne
- Sämlinge ab 3 cm Höhe pikieren
- ab 8 cm Höhe in nahrhafter Erde pflanzen
- erst ab Ende Mai draußen pflanzen bzw. stellen
Verzichten Sie bei der Aussaat von Gerbera-Samen auf die ansonsten obligatorische Abdeckung mit Folie. Die Gefahr für Schimmelbildung ist zu hoch, zumal die Gerbera-Keimlinge darauf sehr empfindlich reagieren und eingehen.
Andere Möglichkeiten für die Vermehrung
Wenn Ihre Gerbera eine Hybride ist, oder Sie die mühsame Aussaat nicht angehen wollen, stehen Ihnen für die Vermehrung zwei weitere Methoden zur Verfügung: Teilung der Wurzel und das Schneiden von Stecklingen.
