Kaum ein Werkstoff leidet so sehr unter der Herstellungsgeschichte wie Eternit. Da darin bis in die 1990er-Jahre Asbest enthalten war, enthalten auch heute noch viele Dächer und Fassaden als Altbestand diesen Inhaltsstoff. Modernes Eternit kommt hingegen ohne Asbest aus.
Eternit wurde früher mit Asbest gefertigt
Eternit wurde bereits ab den 1980er-Jahren in vielen verschiedenen Einsatzgebieten beim Hausbau verwendet, was auf die hohe Haltbarkeit und das geringe Gewicht zurückzuführen ist. Ein wichtiger Inhaltsstoff war damals allerdings Asbest – was erst ab der 1990er-Jahre zur Vermeidung von Eternit und 2005 schließlich zur Einstellung der Produktion von asbesthaltigen Produkten aufgrund eines europaweiten Verbotes geführt hat.
Viele alte Dächer und Fassaden enthalten daher Asbest
Nicht zuletzt durch die späte Entdeckung der gesundheitsschädlichen Wirkungen von Asbest gibt es auch heute noch viele Altlasten im Gebäudebau. So kann in den meisten Fassaden und Dächern aus Eternit, die vor 1990 errichtet wurden, dieser Gefahrenstoff nachgewiesen werden. Das hat zwangsläufig dazu geführt, dass Eternit auch heutzutage noch einen schlechten Ruf genießt – obwohl natürlich kein Asbest mehr zu den Inhaltsstoffen von modernem Eternit gehört.
Um zu prüfen, ob Ihre Eternitplatten oder Fassadenplatten aus Eternit Asbest enthalten, kann das Herstellungsdatum und Kürzel helfen, das von vielen Firmen auf die Produkte gedruckt wurde. Findet sich hier ein Datum nach 1993 oder das Kürzel „AF“, so ist zumeist kein Asbest enthalten. Das hilft nicht nur bei einer etwaigen Bearbeitung der Platten (so dürfen asbesthaltige Baustoffe weder geschliffen, gesägt noch anderweitig bearbeitet werden), sondern verringert die Kosten einer Entsorgung ebenfalls enorm.
Modernes Eternit ist hingegen asbestfrei
Dass Eternit auch jetzt noch einen schlechten Ruf genießt, ist tatsächlich nicht gerechtfertigt. Obwohl modernes Eternit gänzlich ohne Asbest auskommt, sind die positiven Eigenschaften dieses Baustoffes erhalten geblieben:
- Hohe Haltbarkeit;
- Geringes Gewicht;
- Geringe Anschaffungskosten;
- Sehr gute CO2-Bilanz in der Herstellung;
- Sehr hohe Feuerbeständigkeit; sowie
- Luftreinigungseigenschaften.
Diese Vorteile ergeben sich nicht zuletzt daraus, dass Eternit aus anderen, haltbaren Fasern als Asbest hergestellt werden kann. Wer sich für modernes Eternit auf der Fassade oder auf dem Dach entscheidet, greift heutzutage auf Eternitprodukte zurück, die aus den folgenden Inhaltsstoffen hergestellt werden:
- Bindemittel (etwa 40%);
- Luft (etwa 30%);
- Wasser (etwa 12%);
- Zusatzstoffe (etwa 11%);
- Prozessfasern wie Zellstoffe und Altpapier (etwa 5%); sowie
- Armierungsfasern wie Glas-, Kohlenstoff- oder Polyvinylalkoholfasern (etwa 2%).