Naturschiefer eignet sich hervorragend beim Hausbau – ist aber ein nicht gerade erschwinglicher Baustoff. Da Schiefer aber mit vielen Vorteilen daher kommt, haben Firmen eine Alternative entwickelt und den sogenannten Kunstschiefer auf den Markt gebracht. Eine Zeitlang war dieser aber leider mit Asbest vermischt. Wie lässt sich nun der Kunstschiefer von damals vom heutigen, schadstofffreien Kunstschiefer unterscheiden?
Wie kommt der Asbest in den Kunstschiefer?
Die gute Nachricht: heute kommt der Asbest gar nicht mehr in den Kunstschiefer. Allerdings ist es durchaus möglich, dass Sie in älteren Häusern auf Kunstschieferplatten stoßen, die Asbest enthalten. Seit den 60er Jahren, aber vor allem in den 70er und 80er Jahren war es ganz normal, Asbest bei der Produktion diverser Baustoffe zu verwenden – so auch beim Kunstschiefer. Ob der Gefährlichkeit des Stoffes wusste man damals einfach noch nicht Bescheid. Erst als allmählich klar wurde, wie gesundheitsschädlich Asbest tatsächlich ist, wurde die Verwendung verboten. Das bedeutet aber nicht, dass asbesthaltige Platten direkt entsorgt werden mussten: Auch heute sind diese asbesthaltigen Platten noch häufig in Verwendung.
Woran ist Asbest zu erkennen?
Von außen ist es leider nicht möglich zu erkennen, ob Kunstschiefer Asbest enthält oder nicht. Sie sollten also möglichst in Erfahrung bringen, wann die Platten verbaut worden sind. Ist dies noch keine 30 Jahre her, ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass sich der Schadstoff im Kunstschiefer befindet. Wenn die Platten jedoch zwischen den 60er und 80er Jahren verbaut worden ist, ist das Risiko recht groß: Früher hat man Asbest gerade in Verbindung mit Zement und Zementfasern sehr gerne verwendet, sorgte die Kombination doch für ein hitzebeständiges, unbrennbares und isolierendes Material. Den Vorteilen zum Trotz ist der Nachteil doch deutlich schwerwiegender: Die feinen Fasern des Asbests können leicht in die Lunge gelangen und sorgen für ein erhöhtes Krebsrisiko.
Auf Nummer Sicher gehen
Kunstschiefer muss nicht, kann aber Asbest enthalten. Wenn sie mit Material hantieren müssen, das im besagten Zeitraum produziert worden ist und sie sich nicht sicher sind, ob die Schadstoffe enthalten sind, können Sie das Material in einem bauphysikalischen Labor auf Asbest untersuchen lassen. Die Mitarbeiter des Unternehmens werden auch selbst die probe entnehmen, sodass Sie zunächst gar nicht mit dem Kunstschiefer in Berührung kommen müssen.