Unebenheiten im Estrich ausgleichen

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Um den endgültigen Bodenbelag in zu renovierenden oder zu sanierenden Bestandsgebäuden ordentlich verlegen zu können, braucht es eine ebene Unterlage. Unebenheiten um Boden können mit unterschiedlichen Ausgleichsmassen nivelliert werden. Wir zeigen Ihnen, welche Möglichkeiten es gibt.

Möglichkeiten zum Ausgleichen von Unebenheiten im Estrich

Für das Einnivellieren von Böden in Bestandsgebäuden gibt es unterschiedliche Methoden und Systeme. Welche sich für die betreffende Situation eignen, hängt vor allem von folgenden Dingen ab:

  • Eigenschaften des Bodens
  • Spätere Anforderungen an den Boden
  • Intensität der vorhandenen Unebenheiten

Estriche für grobe Unebenheiten und hohe Dämmanforderungen

Wenn der vorhandene Boden große Unebenheiten aufweist und eine hohe Schall- und Temperaturdämmung erreicht werden soll, sind Estriche nach der DIN EN 13813 und der DIN 18560 anzuraten. Solche Estrichmassen ergeben eine vergleichsweise dicke Auftragsschicht und können derartige Anforderungen erfüllen.

Zu beachten ist hierbei aber, dass die Gegebenheiten eine solche hohe Auftragsschicht auch zulassen. Außerdem sollte das richtige Estrichmaterial ausgesucht werden, wenn eine Fußbodenheizung integriert werden soll: Estriche auf Basis von Calciumsulfat eignen sich wegen ihrer Feuchteunempfindlichkeit, ihrer Formstabilität und guten Wärmeleitfähigkeit besser für Fußbodenheizungen.

Estriche für mäßige Unebenheiten und schnelle Weiterverarbeitung

Böden mit moderaten Unebenheiten, die im Rahmen einer Sanierung geglättet werden sollen, können gut mit dünn ausgleichenden Fließestrichen behandelt werden. Solche Estriche werden als Trockenmörtel erst direkt vor der Verlegung mit Wasser gemischt und mithilfe einer Pumpe auf den Boden aufgebracht. Fließestriche gibt es ebenfalls auf Zement- oder Calciumsulfat-Basis. Und auch hier eignen sich die Calciumsulfat-Varianten besser für Fußbodenheizungen.

Dünnschichtige Fließestriche zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine relativ schnelle Abbindezeit haben. Varianten auf Zementbasis können produktspezifisch schon nach einem Tag mit Fliesen belegbar sein, nach drei Tagen mit textilen Belägen und nach einer Woche mit Holzbelägen.

Ausgleichsmasse für geringe Unebenheiten

Ein an sich tragfähiger Boden kann mit Ausgleichsmasse einnivelliert werden. Solche Ausgleichsmassen gibt es ebenso auf Basis von Zement oder Calciumsulfat. Sie sind schnelltrocknend, flexibel und bei moderneren Varianten auch emissionsarm und faserverstärkt. Vorteilhaft an ihnen ist auch, dass sie in unterschiedlichen, jeweils auf den Bedarf ausgerichteten Schichtdicken aufgetragen werden können. Auch Ausgleichsmassen werden fließend und per Pumpe aufgetragen.

Für restliche Unebenheiten, die vor allem bei Bodenbelägen mit einer besonders hohen Glätteanforderung wie Linoleum oder PVC, störend sind, können zusätzlich spachtelbare Ausgleichsmassen angewandt werden.