Eine gründliche Vorbereitung des Estrichs ist entscheidend für eine erfolgreiche Parkettverlegung. In diesem Artikel erfahren Sie, ob und wann eine Grundierung erforderlich ist und welche Faktoren dabei zu beachten sind.
Muss Estrich vor dem Parkettkleben grundiert werden?
Ob eine Grundierung des Estrichs vor dem Verlegen von Parkett notwendig ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Der Zustand des Estrichs, die verwendete Klebstoffart sowie die spezifischen Anforderungen des Parketts sind dabei von zentraler Bedeutung.
Einflussfaktoren auf die Grundierungsentscheidung
- Art des Estrichs: Bei Zementestrich sollte die Restfeuchtigkeit 2,0 % nicht überschreiten, während bei Calciumsulfatestrich dieser Wert lediglich maximal 0,5 % betragen sollte. Ein zu feuchter Estrich kann zu Schäden im Parkett führen, weshalb eine feuchtigkeitsbremsende Grundierung sinnvoll sein kann, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern.
- Oberflächenbeschaffenheit: Bei glatten oder stark verdichteten Estrichen ist oft mit einer geringen Haftung für den Kleber zu rechnen. In solchen Fällen wird die Anwendung einer Grundierung empfohlen, um die Haftung zu verbessern und eine staubfreie Oberfläche zu schaffen.
- Zustand des Estrichs: Ist der Estrich sandig oder uneben und wurde bereits eine Reinigung vorgenommen, kann eine Grundierung die Oberfläche verfestigen und die Haftung des Klebers optimieren.
Vor- und Nachteile der Grundierung
Vorteile:
- Verbesserung der Haftung des Parkettklebers.
- Bindung von Staub und Schmutz, die die Klebeverbindung beeinträchtigen könnten.
- Schutz des Estrichs, insbesondere wenn dieser sandig ist oder Risse aufweist.
Nachteile:
- Zeit- und Kostenaufwand für die Grundierung.
- Mögliche Herausforderungen bei späteren Renovierungsarbeiten, da die Grundierung die Entfernung des Parketts erschweren kann.
Vorbereitung des Estrichs
Eine sorgfältige Vorbereitung des Estrichs ist unerlässlich, um eine reibungslose Verlegung von Parkett zu gewährleisten. Folgende Schritte sollte Sie beachten:
- Reinigung des Untergrunds: Entfernen Sie alle Verunreinigungen wie Staub, Schmutz, Fett oder alte Kleberreste gründlich mit einem Industriesauger oder Besen. Diese Rückstände können die Haftung des Klebers beeinträchtigen.
- Überprüfung der Ebenheit: Nutzen Sie eine Richtlatte oder ein anderes gerades Werkzeug, um die Ebenheit des Estrichs zu kontrollieren. Unebenheiten, die mehr als 3 mm betragen, sollten mit einer Nivellierungsmasse ausgeglichen werden, um eine stabile Grundlage zu schaffen.
- Festigkeit prüfen: Stellen Sie sicher, dass der Estrich eine ausreichende Festigkeit aufweist. Führen Sie dazu eine Ritzprobe durch. Der Estrich sollte scharfkantig bleiben und nicht abplatzen.
- Feuchtigkeitskontrolle: Überprüfen Sie die Restfeuchte des Estrichs mit einem CM-Messgerät. Zementestrich sollte nicht mehr als 2,0 % Restfeuchtigkeit aufweisen, Calciumsulfatestrich maximal 0,5 %. Achten Sie darauf, dass der Estrich vollständig trocken ist, bevor Sie mit der Verlegung des Parketts beginnen.
- Reparatur von Schadstellen: Überprüfen Sie den Estrich auf Risse oder Löcher. Kleine Risse können verharzt werden, während größere Schäden fachgerecht repariert oder mit Spachtelmasse ausgeglichen werden sollten.
- Alternativen für sandige Estriche: Bei sandigen oder bröckelnden Estrichen empfiehlt sich eine spezielle Grundierung, die den Estrich verfestigt und die Haftung verbessert. In gravierenderen Fällen kann es notwendig sein, den Estrich zu spachteln oder vollständig zu erneuern.
Durch diesen sorgfältigen Vorbereitungsprozess schaffen Sie die optimalen Voraussetzungen für die anschließende Verlegung Ihres Parketts.
Möglichkeiten der Grundierung
Die Wahl der richtigen Grundierung spielt eine entscheidende Rolle für den langfristigen Erfolg der Parkettverlegung. Es gibt verschiedene Optionen, die je nach Zustand des Estrichs und dessen Feuchtigkeitsgehalt in Betracht gezogen werden sollten:
- Dispensionsgrundierung: Diese Grundierung wird häufig verwendet, um Staub zu binden und die Haftung des Klebers zu verbessern. Sie eignet sich besonders für poröse Estriche, da sie eine gute Verbindung zwischen Estrich und Parkettkleber schafft.
- Spezielle Grundierungen für hohe Feuchtigkeit: In Fällen erhöhter Restfeuchtigkeit sind spezielle Grundierungen zu empfehlen, die als Barriere fungieren und das Eindringen von Feuchtigkeit ins Parkett verhindern.
- Epoxidharz-Grundierung: Diese Grundierung hat eine stark verfestigende Wirkung auf lose Estrichstellen und bietet zudem eine Feuchtigkeitssperre. Sie ist besonders geeignet bei Estrichen, die zu Feuchtigkeit neigen oder an den Rändern beschädigt sind. Vor der Anwendung sollten die spezifischen Verarbeitungshinweise beachtet werden.
- Polyurethan (PU)-Grundierung: Eine PU-Grundierung ist vielseitig einsetzbar. Sie wirkt feuchtigkeitsbremsend und kann auch helfen, chemische Wechselwirkungen zwischen alten und neuen Untergründen zu vermeiden. Diese Grundierung ist besonders effektiv, wenn alte Klebereste vorhanden sind.
Um die optimale Grundierung auszuwählen, sollten Sie den Zustand des Estrichs sowie die Anforderungen des Parkettmaterials und die Empfehlungen des Kleberherstellers berücksichtigen. Planen Sie ausreichend Zeit für die Trocknungszeiten der Grundierung ein, bevor Sie mit der Parkettverlegung fortfahren.
Grundierung: Ja oder Nein?
Die Entscheidung, ob eine Grundierung vor dem Verkleben von Parkett notwendig ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Der Zustand des Estrichs ist entscheidend. Ist dieser ordentlich, trocken und fest, reicht möglicherweise eine gründliche Reinigung aus. Bei glatten Estrichen, wie Fließestrich, könnte eine Grundierung jedoch erforderlich sein, um die Haftung des Klebers zu verbessern.
Ein sandiger oder unebener Estrich erfordert in der Regel eine Grundierung. Diese Maßnahme wirkt nicht nur der Verfestigung der Oberfläche entgegen, sondern auch der Staubbindung, damit der Kleber optimal haften kann. Bei Estrichen mit einer hohen Restfeuchtigkeit – maximal 2,0 % für Zementestrich und 0,5 % für Calciumsulfatestrich – empfiehlt sich eine feuchtigkeitsbremsende Grundierung.
Die Art des verwendeten Parkettklebers ist ebenfalls von Bedeutung. Einige Kleber verlangen zwingend eine Grundierung, während andere direkt aufgetragen werden können. Informieren Sie sich im Voraus über die spezifischen Anforderungen des verwendeten Klebers. Bei Unsicherheiten kann es hilfreich sein, einen Fachmann zu Rate zu ziehen, der die Gegebenheiten vor Ort beurteilen und eine informierte Empfehlung aussprechen kann.