Estrich begehbar – ab wann kann ein Estrichboden betreten werden?

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Wie lange dauert es, bis man auf dem Estrich laufen darf?

Auf den Einbau des Estrichbodens folgen meist noch viele weitere Schritte beim Neubau oder der Renovierung eines Gebäudes. Deshalb spielt hierbei die Zeit, die vergehen muss, bis der Estrich betreten werden darf, eine überaus wichtige Rolle. Wie lange die Trocknungszeiten der unterschiedlichen Estricharten sind, erfahren Sie bei uns.

Estricharten

Estrich wird meist als Unterboden eingebaut und teilweise auch als endgültiger Bodenbelag verwendet (sog. Sichtestrich). Falls eine Fußbodenheizung vorhanden ist, wird der Estrich über dieser eingebaut und ist dann die letzte Schicht unter dem Bodenbelag wie z.B. Parkett, Laminat oder Fliesen. Es gibt verschiedene Arten von Estrich:

  • Fließestrich
  • Baustellenestrich
  • Trockenestrich aus Bauplatten

Die drei Alternativen unterscheiden sich sowohl in der Einbauart als auch den Trocknungszeiten und damit auch den Zeitspannen, bis der Estrich begehbar ist und ein Bodenbelag darauf verlegt werden darf.

Begehbarkeit von Fließestrich

Die erste Trocknungsphase nach dem Einbau von Fließestrich beträgt zwei bis drei Tage. Die Witterungsverhältnisse spielen hierbei eine wichtige Rolle. Höhere Temperaturen und wenig Luftfeuchtigkeit tragen dazu bei, dass der Estrich schneller trocknen kann. Wird der Estrich auf einer Fußbodenheizung verbaut, so muss nach der Trocknungsphase die Heizung nach einem vorgegebenen Aufheizprotokoll gezielt erwärmt und wieder abgekühlt werden. Dies schützt den Estrich vor späteren Schäden durch die Wärme der Fußbodenheizung.

Betreten werden kann Fließestrich oft schon am nächsten Tag. Der Bodenbelag kann jedoch erst verlegt werden, sobald die Restfeuchtigkeit unter einen bestimmten Wert (abhängig vom gewählten Belag) gesunken ist. Diese Zeitspanne hängt sowohl vom Produkt, als auch der Witterung, Belüftung der Räume und weiteren Einflussfaktoren ab und kann daher drei Wochen oder aber drei Monate betragen.

Begehbarkeit von Baustellenestrich

Das Vorgehen bei der Verwendung von Baustellenestrich gleicht dem des Fließestrichs. Auch hier muss eine erste Trocknungsphase eingehalten werden. Je nach Zusammensetzung kann der Boden nach drei Stunden (Gussasphaltestrich) oder aber erst nach fünf Tagen (z.B. Magnesiaestrich) betreten werden.

Alternative Trockenestrich

Eine Alternative zum flüssigen Estrich ist der Trockenestrich. Hierbei handelt es sich um Estrichplatten, die meist mit Nut und Feder verlegt und verklebt werden. Die Trocknungszeit bezieht sich hier also nur auf die Dauer, bis der Kleber getrocknet ist. Diese beträgt in der Regel jedoch nur 12 bis 24 Stunden.

Das Verlegen von Trockenestrichplatten kann auch in Eigenleistung erfolgen, was einen klaren Vorteil gegenüber dem gängigen Fließestrich darstellt, der vom Profi eingebaut werden sollte. Jedoch sind nicht alle Fußbodenheizungen für die Verwendung von Trockenestrich geeignet und der Wirkungsgrad der Heizung ist bei Fließestrich höher. Trotzdem stellt Trockenestrich eine echte Alternative dar, vor allem in Bezug auf den Zeitfaktor.