Immer wieder geschehen beim Aushärten von Epoxidharz kleine Fehler, die erhebliche Konsequenzen verursachen und das Harz unbrauchbar machen können. Der Grund liegt in der außergewöhnlichen Funktionsweise des Werkstoffes. Erfahren Sie den Grund und welche Details Sie beim Anmischen besonders achten sollten.
Epoxidharz – ein Stoff mit ungewöhnlichen Eigenschaften
In vielerlei Hinsicht ist Epoxidharz ein ungewöhnlicher und gewissen Punkten einmaliger Werkstoff, für den es keine universelle Alternative mit einer ähnlich breiten Verwendung gibt. Es besitzt eine einmalige Kombination aus Eigenschaften wie zum Beispiel:
- Hohe Toleranz gegen extreme Temperaturen und schnelle Schwankungen
- Sehr harte Oberfläche mit geringer Schlagempfindlichkeit und Bruchgefahr
- Gute Anhaftung auf unterschiedlichen Materialien wie Beton, Kunststoff oder Metall
- Sehr lange Haltbarkeit ohne Korrosion bei widrigen Umweltbedingungen
- Unempfindlich gegen aggressive Chemikalien, Öle, Lösungsmittel und Feuchtigkeit
Viele dieser Merkmale haben mit den besonderen Vorgängen zu tun, die Epoxidharz beim Aushärten durchläuft. Im Unterschied zu anderen handelsüblichen Klebemitteln reagiert der Grundstoff nicht auf Umweltbedingungen, sondern startet das Aushärten ausschließlich durch Zugabe einer bestimmten Chemikalie. Das ist auch der Grund dafür, dass es kein gebrauchsfertiges, bereits angemischtes Epoxidharz im Handel gibt. Bei den zwei Komponenten handelt es sich immer um das Harz und Härter. Sobald beide miteinander in Kontakt kommen, startet eine Reaktion, die sich nicht aufhalten oder umkehren lässt.
Die besonderen Merkmale von Epoxid – eine Folge des Aushärtens
Verglichen mit den meisten anderen Klebstoffen benötigt Epoxidharz nur eine extrem kurze Zeit für die erste Phase der Aushärtung. Abhängig von seiner Grundsubstanz und den verwendeten Zusätzen dauert es zwischen wenigen Minuten und einer halben Stunde nach Beginn des Vorgangs, bis die gesamte Oberfläche fest erstarrt ist. Ursache für die hohe Geschwindigkeit ist, dass der Härter eine rasch ablaufende chemische Reaktion auslöst. Die vorher ungebundenen Moleküle des Harzes verketten sich auf atomarer Ebene miteinander und entwickeln dabei eine sehr starke Bindung. Als Resultat bildet das Harz unwiderruflich in eine feste Struktur, die bis zu den Elementarteilchen reicht und von außen nur bei einem extrem hohen Kraftaufwand zerbricht. Viele der Eigenschaften von Epoxidharz leiten sich aus dieser starken Verbindung ab, die bei dem Aushärten entsteht.
Chemische Reaktion reagiert empfindlich auf kleine Fehler
Wenn Sie beim Anmischen nicht ausreichend aufpassen, die Mischung der Komponenten ein falsches Verhältnis aufweist, Sie Zeiten nicht exakt beachten, ein vorhergehendes Öffnen den Inhalt mit bestimmten Stoffen verunreinigt oder eine falsche Lagerung das Epoxidharz beeinflusst, kann selbst eine kleine Ursache die chemische Reaktion stören. Epoxidharz ist extrem widerstandsfähig – aber erst, wenn es das Aushärten beendet.