Sobald Beton in seine finale Form gegossen wurde, braucht er eine Aushärtungszeit, um sich zu verfestigen. Diese ist in ihrem Mindestumfang genormt, braucht aber mehrere Jahre bis zur vollständigen Finalisierung. Was Sie über das Aushärten vom Beton wissen müssen, haben wir Ihnen in diesem Artikel kurz zusammengefasst.
Das passiert beim Aushärten von Beton
Wenn im Volksmund davon gesprochen wird, dass Beton trocknen muss, ist damit tatsächlich der chemische Vorgang des Aushärtens gemeint. Sobald Beton in seine finale Form gegossen wurde und nicht mehr bewegt wird, reagiert das Wasser mit dem Portlandklinker im Beton, sodass es zu einer Kristallisierung im Inneren kommt. Die gebildeten Kristalle verhaken sich in der Folge miteinander, wodurch eine stützende Verzahnung entsteht. Aus diesem Vorgang ergibt sich die spätere hohe Druckfestigkeit von hartem Beton.
Die Mindestaushärtezeit ist genormt
Da der chemische Vorgang eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt, während dieser der Beton noch nicht belastbar oder für weiterführende Baumaßnahmen geeignet ist, wurde eine DIN-Norm für die Normfestigkeit bzw. Mindestdruckfestigkeit erstellt. Diese besagt, dass Beton bei einer Durchschnittstemperatur von über 12 Grad Celsius und einer normalen Luftfeuchtigkeit für mindestens 28 Tage aushärten muss. Erst danach dürfen Betonflächen beispielsweise begangen werden. Diese Mindestaushärtezeit gilt generell für alle Betonarten – selbst dann, wenn Sie mit Schnellbeton arbeiten sollten, erhöhen Sie zwar die Abbindezeit, reduzieren aber nicht die Zeit, die für ein komplettes Aushärten nötig ist.
Tatsächlich braucht Beton aber mehrere Jahre, um gänzlich und vollständig auszuhärten. Daher wird Beton in verschiedene Stadien unterschieden, die zur Beschreibung des derzeitigen Zustands genutzt werden können.
Äußere Faktoren tragen ebenso zum Aushärten bei
Wie oben kurz erwähnt, härtet Beton nur unter vordefinierten äußeren Einflüssen optimal und innerhalb von 28 Tagen aus. So lässt sich im Umkehrschluss festhalten, dass negative Faktoren dazu beitragen, dass Beton nur sehr langsam oder gar nicht aushärtet. Dies ist vor allem im Winter bei Bauprojekten problematisch: während Beton bei einer Lufttemperatur von fünf Grad nur noch halb so schnell aushärtet wie bei einer Temperatur von 20 Grad, so kommt der gesamte chemische Prozess bei Temperaturen ab minus 10 Grad komplett zum Erliegen. Auch muss eine Temperatur gehalten werden, um die Qualität des Betons nicht zu torpedieren.
Insbesondere bei kalten Temperaturen muss beim Aushärten also darauf geachtet werden, dass der Beton vor Frost geschützt und die Aushärtungszeit entsprechend neu berechnet und verlängert wird.
Diese Stadien werden generell unterschieden
In Bezug auf den Grad des Aushärtens werden bei Beton verschiedene Stadien unterschieden:
- Frischbeton: Diese Bezeichnung gilt für Beton, das frisch gegossen wurde und noch 28 Tage bis zur normierten Festigkeit aushärten muss.
- Jungbeton bzw. Grünbeton: Sobald der Aushärtungsprozess begonnen hat, wird von Jungbeton oder Grünbeton gesprochen. Dieser darf nicht betreten oder bearbeitet werden, da er nicht genügend Festigkeit besitzt.
- Festbeton: Diese Bezeichnung ist breiter als die vorherigen Stadien gefasst. So ist ab dem Zeitpunkt von Festbeton die Rede, wenn die Mindestdruckfestigkeit nach DIN-Norm erreicht wurde. Allerdings ist die Feuchtigkeit im Beton erst nach mehreren Monaten verdunstet und die finale Festigkeit erst nach Jahren erreicht.