Das sollten Sie wissen, wenn Sie eine Bodenplatte selbst machen möchten

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Der Hausbau: Eine umfangreiche, zeitintensive und anspruchsvolle Aufgabe. Vor allem dann, wenn Bauherren die Planung und Durchführung in Eigenregie übernehmen möchten. Bereits vor Baubeginn müssen Sie sich viele Fragen stellen – einer der ersten Gedanken sollte der Bodenplatte gehören.

Wie muss die Bodenplatte aufgebaut sein?

Als erste Frage kommt in den Sinn, wie die Bodenplatte eigentlich genau aufgebaut sein muss. Dabei ist diese Fragestellung so gar nicht korrekt, denn der Aufbau einer Bodenplatte ist individuell zu sehen – ein Patentrezept gibt es nicht. Umso wichtiger ist es, die Bodenplatte genauestens zu planen und sich am besten trotz des Wunsches nach Selbstherstellung Hilfe zu suchen: Ein Statiker sollte unbedingt zu Rate gezogen werden, damit auch rechtliche Grundlagen eingehalten werden können.

Vorsicht, Fehlerquelle

Leider wird aber oftmals auf eben diesen Statiker verzichtet – eben mit der Begründung, dass das immer so gemacht worden ist. Da jedes Haus aber unterschiedlich ist und auch die Bodenverhältnisse abweichen, ist genau das eben nicht pauschalisierbar. Es bringt also nichts, beim Statiker Geld einsparen zu wollen, wenn dadurch viel größere Verluste entstehen können. Holen Sie sich also auch bei bereits vorhandener Erfahrung einen Statiker zu Hilfe.

Worauf beim Bau der Bodenplatte geachtet werden sollte

Bevor es an den Bau der Bodenplatte gehen kann, müssen zunächst einige Nachweise gebracht werden, die garantieren, dass eine Bodenplatte überhaupt möglich ist:

  • sichere Lage der Bodenplatte
  • korrekte Lastabtragung
  • Gutachten des Bodens
  • Ermittlung des Bemessungswasserstandes

Sichere Lage der Bodenplatte

Wenn Sie sich für den Bau mit einer Bodenplatte entscheiden, sollten Sie sich vor allem bei einer Hanglange von einem Baufachmann bestätigen lassen, dass es nicht zu einem Abrutschen kommen kann.

Korrekte Lastabtragung

Die Bodenplatte muss eine große Last tragen können – immerhin wird ein gesamtes Gebäude auf ihr errichtet. Mit dem Nachweis über die korrekte Lastabtragung wird bestätigt, dass die Ableitung der Hauslasten in den Boden ausreichend und eine Tiefengründung nicht vonnöten ist.

Gutachten des Bodens

Ein Bodengutachten soll bestätigen, dass sich keine sogenannte „Frost- oder Eislinse“ unter der Bodenplatte bilden kann. Dabei handelt es sich um eine Erhebung des Bodens, die bei einem bindigen Grund (sehr Ton oder Lehm haltig) und Bodenfrost auftreten kann.

Ermittlung des Bemessungswasserstandes

Die Ermittlung des Bemessungswasserstandes soll einen Nachweis darüber geben, dass es nicht zu einer Unterspülung der Fundamente kommen kann.

Aufbau der Bodenplatte

Wie bereits erwähnt, ist jede Bodenplatte individuell zu gestaltet. Dennoch kann natürlich ein Leitfaden gegeben werden, wie eine Bodenplatte generell aufgebaut sein sollte und wie diese selber hergestellt wird:

  • Aushub: Zunächst wird ein Aushub benötigt, dessen Tiefe unterschiedlich ausfallen kann und muss. Bei einem milden Klima sollte der Aushub mindestens 80 cm tief sein, bei einem Klima mit harten Wintern jedoch mindestens doppelt so tief.
  • Sauberkeitsschicht: Die sogenannte Sauberkeitsschicht besteht aus Kies oder Magerbeton und weit eine Dicke von mindestens fünf Zentimetern auf.
  • Dämmung: Da es sich bei Beton um einen Baustoff handelt, bei dem die Wärmedämmung nicht optimal ist, bietet sich eine Isolierung vor dem Eingießen der Bodenplatte an. Natürlich kann die Dämmung aber auch nachträglich oberhalb der Bodenplatte ausgeführt werden.