Wer frischen Beton gegossen hat und in den Folgetagen von Regen überrascht wird, braucht zumeist keine Angst haben. Da Beton abbindet und nicht trocknet, stellt Regen in den meisten Fällen kein Problem dar. Was Sie über Frischbeton im Regen wissen müssen, haben wir Ihnen in diesem Artikel kurz zusammengefasst.
Beton bindet ab, anstatt zu trocknen
Wenn es um den Trocknungsprozess von Beton geht, ist der Begriff „trocknen“ tatsächlich nicht richtig. Vielmehr härtet Beton aus, indem der Verbundstoff abbindet. Das bedeutet, dass die Wasser-Zement-Mischung im richtigen Verhältnis miteinander reagiert und Kristalle ausbildet, die sich untereinander und mit den restlichen Inhaltsstoffen verzahnen und so für Festigkeit sorgen.
Daher ist es für Beton tatsächlich sogar notwendig, eine gewisse Feuchtigkeit während des gesamten Abbindungsprozesses zu erhalten, damit diese Art der Reaktion (die etwa 40% des Wassergehaltes von Beton bindet) weiterhin ablaufen kann. Daher ist es nicht unüblich, gerade während des Sommers für ein zusätzliches Bewässern des Frischbetons zu sorgen, damit dieser nicht austrocknet.
Ein Überwässern sollte aber vermieden werden
Auf der anderen Seite muss allerdings darauf geachtet werden, dass das Milieu für den Frischbeton nicht zu nass wird. Bei einem Überwässern kommt es zur Bildung von Kapillarporen, die das überschüssige Wasser aus dem Beton „bluten“ und so die finale Dichte des ausgehärteten Betons negativ beeinflussen. Die daraus resultierenden Folgen (beispielsweise eine geringere Druckfestigkeit und Instabilität) sollten unbedingt verhindert werden.
Auch die Nachbehandlung bildet einen effizienten Schutz
Wie kurz bereits erwähnt, ist das zusätzliche Bewässern von Beton während der Sommerzeit tatsächlich üblich und gehört zum Prozess der Nachbehandlung. Neben einem Bewässern wird hierbei eine Folie aufgelegt, die ein Verdunsten verhindern soll – und bei Starkregen ebenfalls eine Schutzschicht bildet. Bei kalten Temperaturen und eisigem Regen sorgt der Frostschutz während der Nachbehandlung zusätzlich für Sicherheit.
Regen kann tatsächlich hilfreich sein
Es lässt sich also festhalten, dass Regen im Normalfall kein Problem für Frischbeton darstellt und sogar hilfreich sein kann: nimmt man die Folie vom Beton und lässt stattdessen Regen als Bewässerungsmethode zu, kann ein geübter Betonbauer sogar manuelle Arbeit einsparen. Wichtig ist nur, ein Ausschwemmen des Zementleims durch übermäßigen Regen zu verhindern; auch sollte das Gießen von Beton im Idealfall nur dann erfolgen, wenn es nicht regnet.