Will man eine Terrasse über einen Keller setzen, sollte man den Aufbau sorgfältig planen und ausführen (lassen). Vor allem mit Feuchtigkeit kann es sonst einigen Ärger geben. Wie Abdichtung und Regenwasserableitung gut funktionieren, erläutern wir in diesem Beitrag.
Wie der Aufbau einer unterkellerten Terrasse aussehen sollte
Bei mehr oder weniger waagerechten Außenflächen über dem Innenwohnbereich – also sowohl bei Flachdächern, als auch bei innenliegenden Balkonen oder unterkellerten Terrassen – ist immer für eine ausreichende Abdichtung und Wasserableitung zu sorgen. Wenn der Aufbau nicht dicht genug ist und Regennässe nicht richtig abfließen kann, können erhebliche Schäden an der Bausubstanz und lästige Dauerbeeinträchtigungen entstehen.
Nach heutigem Standard schichtet sich ein Terrassenaufbau über einem Keller folgendermaßen auf:
- Kellerdecke, in der Regel aus Stahlbeton
- Darüber: bitumöse Bauwerksabdichtung
- Darüber: Wärmedämmung, i.d.R. aus EPS
- Darüber: Dampfsperre
- Darüber: Gefälleestrich mit Terrassenabschlussprofil an der Vorderkante
- Darüber: Endabdichtungsschicht mit Alternativ-/Verbundsabdichtung
- Schlussendlich: Terrassenbelag (z.B. Natursteinplatten) mit Alu-Abschlussblech
Bei der Ausführung ist auf Folgendes zu achten:
- ausreichendes Gefälle
- sorgsame Abdichtung zur Kellerdecke
- wohlgeplante Wasserableitungsführung
Gefälle
Zunächst einmal muss für die Terrassenfläche ein ausreichendes Gefälle geplant werden. Beim abgedichteten Aufbau von unterkellerten Terrassen, die einem betretbaren Flachdach gleichkommen, sollte laut der ÖNorm B 3691:2012 ein Gefälle von mindestens 2% entstehen. Pro Längsmeter ergibt sich dabei also ein Höhenunterschied von 2 Zentimetern.
Abdichtung
Die Abdichtung zur Kellerdecke ist für den dauerhaften Schutz der Bausubstanz das A und O. Eine unabdingbare Komponente ist zunächst die Dampfsperre zwischen der Wärmedämmschicht über den bitumösen Bauwerksabdichtung und dem Gefälleestrich. Wird diese unsachgemäßerweise nicht integriert, ist der Kellerdeckenaufbau nicht ausreichend gegen eindringende Feuchtigkeit geschützt. Wenn zusätzlich auch die Wärmedämmung fehlerhaft ist oder gar fehlt, können vor allem Schäden durch Kondenswasser zwischen Innen- und Außenbereich des Deckenaufbaus entstehen.
Für die Abdichtungsschicht direkt unter dem Terrassenbelag werden heutzutage gern Flüssigkunststoffe wie Polyurethan- oder Methacrylatharze als Alternativ-/Verbundsabdichtung verwendet.
Wasserableitungsführung
Zu guter Letzt muss auch das Wasser so abgeleitet werden, dass es im Endeffekt nicht stört. Vor allem bei halb aus dem Grund aufragenden Kellern mit Fenstern ist das relevant. Die Abschlusskante der Terrasse sollte in dem Fall nicht nur mit einem einfachen Alu-Abschlussprofil, sondern auch mit einer Regenrinne versehen werden.