So lässt sich sogar Stahlbeton bohren

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Bei Stahlbeton haben Sie es mit einem Material zu tun, das sich noch schwerer bearbeiten – oder zerstören – lässt als Beton generell. Entsprechend kann man sich vorstellen, dass auch das Bohren nicht ohne Probleme durchführbar ist. Oder doch? Wie verraten Ihnen, wie es beim Bohren von Stahlbeton ausschaut.

Widerstandsfähiges Stahlbeton

Bei Stahlbeton handelt es sich um einen künstlichen Baustoff. Genauer gesagt, einen Verbundwerkstoff aus Beton und Bewehrungsstahl. Während Beton nur über eine Zugfestigkeit von zehn Prozent verfügt, weist Stahl eine deutlich höhere Zugfestigkeit auf. Die Idee der Verwendung dieses Verbundwerkstoffes besteht also darin, dass auf Zug beanspruchte Stellen eines Bauteils mit Stahl verstärkt werden. Für die Bearbeitung einer Stahlbetonwand oder einer Stahlbetonkonstruktion bedeutet das jedoch auch, dass das Schneiden genauso schwierig ist wie das Hämmern von Nägeln in eine solche Wand.

Wie ist eine Stahlbetonwand aufgebaut?

Bevor Sie sich direkt ans Bohren machen möchten, sollten Sie wissen, wie eine Stahlbetonwand genau aufgebaut ist. In der Regel wird in die Betonwand ein Gittergeflecht aus Stahl eingefügt – so erhält die Betonwand besonders viel Stabilität. Neben dieser Bewehrung kann es außerdem sein, dass große Kieselsteine, Split und Betonzusatzmittel in der Wand enthalten sind.

Wie ist das Bohren einer Stahlbetonwand möglich?

Aus den oben genannten Gründen ist das klassische Bohren also nicht ohne weiteres möglich. Sie brauchen dazu eines der folgenden speziellen Werkzeuge:

  • Schlagbohrer
  • Bohrhammer
  • spezielle Bohrmaschine
  • Betonfräse mit Diamantbohrer

Schlagbohrer

Die anderen genannten Werkzeuge werden Sie wahrscheinlich nicht im Haus haben, wenn Sie nicht schon mehrfach Löcher in eine Stahlbetonwand gebohrt haben. Entsprechend wird der erste Griff zum Schlagbohrer gehen, der sich sicherlich in dem einen oder anderen gut sortierten Werkzeugraum befindet. Allerdings kann ein Schlagbohrer leider schnell an seine Grenzen kommen. Was nämlich bei einer Betonmauer durchaus gut funktionieren kann, ist bei einer Mauer aus Stahlbeton nicht mehr ganz so erfolgreich – lediglich mit viel Kraft und hohem Verschleiß könnten Sie mit Glück zum Ziel kommen. Der Schlagbohrer ist also anstatt der ersten besser die letzte Wahl.

Bohrhammer

Deutlich besser funktioniert das Vorhaben dann mit einem Bohrhammer. Ein Bohrhammer, der sich für den benötigten Zweck eignet, sollte zwischen fünf und acht Kilo liegen – denn bei einem Bohrhammer kommt es nicht so sehr auf die Zahl der Umdrehungen an, sondern viel mehr auf die Hammerschlagkraft.

Betonfräse

Am besten eignet sich jedoch eine Betonfräse mit Diamantbohrer oder eine spezielle Bohrmaschine für das Bohren in eine Stahlbetonwand. Ein Diamantbohrer funktioniert dabei nach dem Prinzip eines Kreislochbohrers. Allerdings dürfen Sie nicht vergessen, dass ein Diamantbohrer permanent mit Wasser gekühlt werden muss. Entsprechend sind ein Kühlwasser-Einsatz und eine Absaugvorrichtung vonnöten. Ein solches Gerät schafft man sich jedoch nicht für den normalen Hausgebrauch an, schon gar nicht ist der Kostenaufwand sinnvoll, wenn lediglich einige kleine Löcher in eine Stahlbetonwand gebohrt werden sollen. Allerdings ist es häufig möglich, sich ein solches Fachgerät im Baumarkt auszuleihen – das könnte auch für Ihr Projekt eine sinnvolle Lösung sein.