So lässt sich Glas schleifen

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Beim Schleifen von Glas sollten Handschuhe getragen werden

Brüchige und rissige Glasoberflächen sowie abgeplatzte Kanten sollten vor der weiteren Verwendung unbedingt geschliffen werden, um Verletzungen vorzubeugen. Und auch optisch kann so eine Aufwertung erzielt werden. Worauf Sie dabei achten sollten und welche Werkzeuge sich eignen, haben wir Ihnen hier kurz zusammengefasst.

Darauf sollten Sie achten

Da es sich bei Glas um ein eher fragiles Material handelt, ist bei jeder Art der Bearbeitung besondere Vorsicht geboten. Dennoch ist es durchaus möglich, Glas effektiv zu schleifen, um eine saubere und glatte Oberfläche wiederherzustellen oder unschöne Kanten zu entfernen. Achten Sie allerdings darauf, geeignete Werkzeuge zu verwenden und mit besonderer Vorsicht vorzugehen, um Brüchen vorzubeugen. Schleifen Sie nicht mit zu viel Druck und auch nicht zu lange auf einer Stelle. Etwaige verbleibende Unebenheiten können nach dem Schleifvorgang gegebenenfalls noch mit einer Politur ausgebessert werden.

Diese Werkzeuge können Sie verwenden

Zum Schleifen von Glas gibt es diverse Werkzeuge, deren Benutzung infrage kommt. Hier können Sie zwischen maschinenbetriebenen Schleifprozessen und Handschleifern unterscheiden, die häufig extra für die Verwendung auf Glas gemacht wurden und daher eine besondere Härte aufweisen. Als Schleifmittel wird häufig Diamant verwendet, da es sich dabei um den härtesten natürlichen Rohstoff handelt.

Je nachdem, wie groß die zu bearbeitende Fläche ist, wie fein dabei geschliffen werden soll und welche Arten von Rundungen und Kurven es gibt, eignen sich manche Werkzeuge besser als andere. Lassen Sie sich im Zweifelsfall im Fachhandel beraten, um die optimalen Werkzeuge ausschöpfen zu können. Generell zählen dazu die Folgenden:

Handschleifgeräte

  • Schleifpapier für die Anwendung auf Glas;
  • Schleifklötze (zumeist aus Diamant und in verschiedenen Körnungen erhältlich);
  • Diamantfeilen (auch hier in unterschiedlicher Körnung);
  • Handentgrater (für diverse Glasdicken).

Maschinenschleifgeräte

  • Schleifbänder für Hand- und Bandschleifmaschinen;
  • Handschleifer mit rotierendem Teller;
  • Diamantschleifpads (mit und ohne Handblock erhältlich);
  • Diamantscheiben als Aufsätze für Flexmaschinen;
  • Schleifköpfe für Bohrmaschinen und Dremel.

Vorbereitung und Arbeitsplatz

Bevor Sie mit dem Schleifen beginnen, sollten Sie sich und Ihren Arbeitsplatz gut vorbereiten. Tragen Sie unbedingt eine Schutzbrille sowie schnittfeste Handschuhe, um Verletzungen durch abgelöste Glasstellen zu vermeiden. Auch ist die Verwendung einer Schutzmaske unabdingbar, damit Sie keine Glaspartikel einatmen. Wenn Sie nicht an fest montierten, sondern an mobilen Glasoberflächen arbeiten, sollten diese auf einer stabilen Unterlage fixiert werden, damit kein Verrutschen oder Verschieben stattfinden kann. Klemmen aus Gummi oder kleine Schraubzwingen können Ihnen beim Fixieren helfen.

Stellen Sie darüber hinaus sicher, dass das Glas sauber und frei von Verschmutzungen, Fett- sowie Ölflecken ist, die den Schleifprozess negativ beeinflussen. Reinigen Sie das Glas im Zweifelsfall gründlich mit Wasser, Spülmittel sowie Glasreiniger und lassen Sie dieses gleich im nassen Zustand, da auch ein Schleifen nur auf nassem Glas stattfinden darf!

Glas Schritt für Schritt schleifen

Sobald Sie die geeigneten Werkzeuge für Ihr Schleifvorhaben evaluiert haben, kann der Prozess an sich bereits beginnen. Zumeist kann dabei den folgenden Schritten gefolgt werden:

  • Vornässen: Wenn dies nicht bereits im Zuge der Reinigung der Glasfläche geschehen ist, sollten Sie das Glas in einem ersten Schritt nass machen. Dies verhindert, dass es zu einer großen Erhitzung kommt und sorgt gleichzeitig auch dafür, fliegende Glaspartikel stärker zu binden. Dieser Schritt ist insbesondere bei elektrischen Schleifprozessen unabdingbar, da hier eine besonders hohe Rotationsrate zum Einsatz kommt.
  • Prüfen der Fixierung: Vergewissern Sie sich, dass das Glasobjekt gut fixiert ist, und starten Sie mit dem Schleifen erst dann, wenn Sie dieses nicht mehr per Hand verrücken können.
  • Schleifen mit grober Körnung: Beginnen Sie den Schleifprozess mit der Verwendung eines grob gekörnten Schleifmittels, um die Oberflächenstruktur zu durchbrechen und grobe Risse und Kanten auszuarbeiten.
  • Körnung reduzieren: Arbeiten Sie sich dann zu feineren Körnungsgraden vor, je näher Sie an Ihr gewünschtes Endergebnis kommen. Während die grobe Körnung den Großteil des Schleifens ausmacht, werden die feineren Körnungen immer mehr Richtung Finalisierung verwendet, sodass die feinste Körnung am Ende fast nur noch einer Politur gleicht. Auf diese Art erhalten Sie ein besonders feines und gleichmäßiges Ergebnis.
  • Nachbessern: Eventuell finden Sie noch Stellen, die Sie per Hand nachbessern möchten. Schauen Sie sich die abgeschliffen Stellen genau an und bearbeiten Sie unebene Stellen nachträglich mit Schleifpapier oder einem Schleifklotz. Diese Handarbeit dient vor allem der Genauigkeit.
  • Reinigen: Reinigen Sie das Glas schließlich mit einem feuchten Mikrofasertuch und bringen Sie gegebenenfalls eine Politur auf, um das Ergebnis zu perfektionieren und das Glas besonders gründlich zu glätten.