Einen muffigen Geruch im Keller sollten Sie niemals ignorieren – er kann ein entscheidender Hinweis auf eindringende Feuchtigkeit sein, die langfristig die Bausubstanz beschädigt. Es ist nicht immer einfach, die Ursache zu ermitteln, denn es kommen viele Möglichkeiten in Frage. Am besten gehen Sie nach dem Ausschlussverfahren vor.
Muffiger Geruch im Keller – Häufige Quellen im Überblick
Wegen der schlechten Belüftung sammelt sich in einem Keller naturgemäß etwas Feuchtigkeit an – die warme Luft der Wohnräume kühlt während der Nacht ab und sinkt nach unten. Dabei sinkt ihre Fähigkeit, Flüssigkeiten aufzunehmen und zu speichern, so dass an den Wänden und kalten Oberflächen Wasser kondensiert. Ein muffiger Geruch im Keller bedeutet jedoch meist, dass sich zusätzlich Feuchtigkeit aus anderen Quellen ausbreitet. Häufige Ursachen sind zum Beispiel:
- Feuchte Papiere, Wäsche oder andere Textilien
- Lagerung von verderblichen Lebensmitteln über einen längeren Zeitraum
- Unentdeckte Kadaver von Schädlingen wie Mäusen, Ratten oder anderer kleiner Säugetiere
- Lecks an Abdeckungen und Verschlüssen von Wasserleitungen
- Undichte Stellen an Rohren, Pumpen oder Ventilen
- Eindringen von Regen-, Tau- oder Grundwasser durch die Bodenplatte oder Wände
- Sammeln von Kondenswasser an schwer einsehbaren Stellen oder in Materialien
Erste Indizien auf die Ursache geben Ihnen die Verbreitung des Geruchs in den Räumen und dessen spezielle Merkmale – riecht es beispielsweise flächendeckend und eher dumpf und dezent oder verstärkt sich die Wahrnehmung an bestimmten Stellen oder in Räumen und können Sie eine stechende, beißende Note erkennen.
Ursache bei der Suche schrittweise eingrenzen
Passen Sie Ihre Suche nach dem Auslöser der entsprechenden Situation an und beginnen Sie mit dem am stärksten betroffenen Raum. Halten Sie zunächst nach sogenannten „mobilen“ und danach nach „stationären“ Ursachen Ausschau und schließen Sie eine nach der anderen aus.
Mobile und stationäre Ursachen
Unter mobilen Quellen für den muffigen Geruch im Keller zählen alle Probleme, die keine feste Verbindung mit dem Gebäude aufweisen – Gegenstände und abgestandene Luft wegen eines unzureichenden Austauschs ebenso wie undichte Verschlüsse. Stationäre Ursachen besitzen hingegen eine feste Integration in die Bausubstanz und umfassen etwa Sickerwasser, lecke Rohrleitungen oder Kondenswasser.
Praktisches Vorgehen
Gehen Sie Raum für Raum vor, indem Sie diesen ausräumen, Möbel von den Wänden abrücken und dabei auf sichtbare Spuren achten. Lüften Sie für 24 Stunden und überprüfen Sie, ob der Geruch verflogen ist. Ist dies der Fall, handelt es sich um eine mobile Ursache – andernfalls wechseln Sie zum nächsten Raum, bis Sie diese vollständig ausschließen können und die Suche nach einem verdeckten, stationären Defekt beginnen.