Ein Sichtmauerwerk müssen Sie immer verfugen. In der Regel wird bereits beim Errichten der Mauer gleichzeitig auch verfugt. Wurde dies versäumt, müssen Sie auf jeden Fall noch nachträglich verfugen. Denn hierbei geht es sich nicht nur um Optik sondern auch um Standfestigkeit.
Optik und Schutz
Fugen haben neben der besseren Optik auch immer eine Schutzfunktion. Gerade wenn es sich um eine nicht verputzte Mauer handelt ist es wichtig, dass die Fugen glatt und optisch ansprechend aussehen. So sollte eine nicht direkt beim Mauern verfugte Wand immer nachverfugt werden. Hinzu kommt, dass die Fugen auch eine Schutzfunkion besitzen. Denn ist das Mauerwerk richtig und schlüssig verfugt, kommt es weniger zu Witterungs- und Frostschäden. Auch die allgemeine Alterung einer Mauer wird durch die Fugen besser aufgefangen.
Mauerwerk verfugen
Beim Verfugen müssen Sie darauf achten, um welches Material es sich bei der Steinen handelt. Denn Natursteine haben ein völlig anderes Verhalten, als zum Beispiel in der Fabrik hergestellte Klinkersteine. Auf die Besonderheiten sollten Sie immer Rücksicht nehmen. Natursteine arbeiten, sie dehnen sich aus und ziehen sich wieder zusammen, je nach Witterung und Temperatur. Daher sollten Sie beim Verfugen von Natursteinmauern auf das Folgende achten:
- Mauerfugen müssen die Bewegungen der Steine auffangen
- speziellen Fugenmörtel verwenden
- muss für Natursteine geeignet sein
- Zementmörtel nicht geeignet
- Luftkalkmörtel oder Trasskalkmörtel können selbst hergestellt werden
Vorgehen
Wenn Sie Fugenmörtel anrühren, dann sollten Sie diesen auch sofort verarbeiten, da dieser ansonsten antrocknen könnte und nicht mehr verwendet werden kann. Achten Sie bitte genau auf die Angaben des Herstellers, denn sie müssen das richtige Mischverhältnis einhalten. Ist der Mörtel zu feucht oder zu hart, kann er nicht verwendet werden. Beim Verfugen von Mauerwerk, egal welcher Art, sollten Sie dann wie folgt vorgehen:
- Fugeisen nutzen
- hiermit immer einen Klumpen Mörtel in die Fugen schieben
- mit den Lagerfugen (waagerecht) beginnen
- Mörtel festdrücken
- Traufel unter die Fugenkante halten
- den Mörtel von hier mit dem Fugeisen in die Fuge drücken
- Fuge glattstreichen
- bei den Stoßfugen (senkrecht) mit Hand arbeiten
- Mörtel in Hand legen
- mit Fugeisen in Fuge drücken und glattstreichen
- es ist sinnvoll, immer mit Handschuhen zu arbeiten
Es ist ein wenig Übung und handwerkliches Geschick nötig, um eine Mauer gleichmäßig zu verfugen. Hinzu kommt, dass die Arbeit je nach Höhe und Länge der Mauer sehr aufwendig werden kann und das Fugen einige Zeit in Anspruch nehmen wird.