Ablagerungen aus Kalk gehören zu den größten Feinden von Leitungsrohren und Wasserboilern, weshalb Systeme zur Vermeidung installiert werden müssen. Ein Prinzip beruht dabei auf Magneten – aber ist dies überhaupt sinnvoll? Alle wichtigen Infos dazu haben wir Ihnen hier zusammengestellt.
Kalk schadet Leitungsrohren
Leitungswasser, das über entsprechende Rohre in Häuser und Wohnungen gelangt, besitzt einen gewissen Anteil an Kalk, der regional unterschiedlich ist. Je nach Kalkgehalt wird in weiches und hartes Wasser differenziert. Es gilt: Je härter Leitungswasser ist, desto mehr gelöste Kalkkristalle sind darin enthalten. Obwohl dies für den Menschen gesundheitlich ungefährlich ist, sorgt Kalk für ein anderes Problem. In Leitungsrohren können verschiedene Arten von Beschädigungen entstehen, die durch die Anlagerung von Kalk an den Innenwänden der Rohre ausgelöst werden. Davon sind insbesondere die folgenden Probleme umfasst:
- Durchflussverringerung;
- Veränderung der Druckverhältnisse;
- Schwächung des Metall, sodass Rohrbrüche begünstigt werden.
Die theoretische Wirkung von Magneten gegen Kalk
Um die negative Wirkung von Kalk auf Leitungsrohre zu reduzieren, wurden mehrere Verfahren ins Leben gerufen. Eines davon ist die magnetische Wasserenthärtung, welche auf einem physikalischen Prinzip beruht. Durch das Anbringen von magnetischen Feldern soll die Struktur von Kalkkristallen derart verändert werden, dass sie sich nicht mehr an den Innenwänden der Rohre festsetzen können und stattdessen einfach mit dem Wasserfluss ausgespült werden. Die Geräte für magnetische Wasserenthärtung greifen dafür auf verschiedene Systeme zurück:
- Magnete oder Stromdrähte an den Außenwänden der Wasserrohre;
- Wechselspannungsplatten an der Innenseite der Wasserrohre; oder
- Vorfilter, die ähnlich wie Ionenaustauscher installiert werden.
Praktisch lässt sich eine Wirkung jedoch nicht nachweisen
Obwohl diese Vorgehensweise gegen Kalk theoretisch durchsetzbar klingt, konnte eine tatsächliche Wirkung wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden. In einer wiederholten Testreihe von Stiftung Warentest waren 13 Geräte auf dem Prüfstand, die Magnete gegen Kalk einsetzen. Bei keinem der Geräte konnte festgestellt werden, dass sich Kalkablagerungen in den Leitungsrohren reduziert hatten. Lediglich drei Geräte konnten zumindest erreichen, dass sich Kalkablagerungen in Elektroboilern reduzieren ließen.
Daher ist aus einem praktischen Standpunkt davon abzuraten, Magneten gegen Kalk einzusetzen. Vielmehr lohnt sich ein Blick auf andere gängige Verfahren, die mit Wirkungszertifikaten versehen wurden. Spitzenreiter ist hierbei der Ionenaustauscher, dessen Wirkung bewiesen werden konnte.