Magnetische Wasserenthärtung – Ist das wirksam?

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Um die Leitungsrohre frei von Kalk zu halten, kommen mehrere Vorgehensweisen infrage. Oftmals wird in diesem Zusammenhang auch die magnetische Wasserenthärtung genannt. Auf welchen Prinzipien diese beruht und ob sie wirklich wirksam ist, lesen Sie hier.

Über das Prinzip der magnetischen Wasserenthärtung

Um zu verhindern, dass sich Kalkablagerungen in Rohren bilden und diese nachhaltig beschädigen, werden verschiedene Verfahren eingesetzt. Eines davon ist die magnetische Wasserenthärtung, die zu den physikalischen Vorgehensweisen gehört. Das Wirkungsprinzip soll dafür sorgen, dass die Struktur von Kalkkristallen durch magnetische Felder verändert wird, weswegen sich diese nicht mehr an den Rohren festsetzen können. Anstelle der Calcitkristalle sollen dadurch Aragonit-förmige Strukturen entstehen, die einfach mit dem durchlaufenden Wasser weggeschwemmt werden.

In der Praxis wird das Prinzip über Magnete oder stromführende Drähte an der Außenseite von wasserführenden Rohren erreicht. In einigen Fällen kommen auch Platten vor, die mit Wechselspannung angesteuert werden und sich direkt im Inneren der Rohre befinden. Zusätzlich gibt es Vorfilter, die wie ein Ionenaustauscher funktionieren.

Wissenschaftlich lässt sich keine Wirkung nachweisen

Obwohl magnetische Wasserenthärter in vielen Ausführungen im Handel erhältlich sind, gibt es tatsächlich keine fundierten wissenschaftlichen Quellen, die eine Wirksamkeit dieses Prinzips bestätigen können. So wurde beispielsweise im Jahr 2000 von Stiftung Warentest eine große Testreihe durchgeführt, bei der mehrere entsprechende Geräte untersucht wurden. Als Ergebnis konnte jedoch fast keine Wirkung festgestellt werden – die Rohre wiesen keine reduzierte Verkalkung im Vergleich zu unbehandelten Rohren auf.

Lediglich bei drei getesteten Geräten konnte festgestellt werden, dass sich zumindest Kalkablagerungen in Elektroboilern durch dieses Verfahren reduzieren ließ. Inzwischen gibt es mehrere Studien, die entsprechende Tests reproduziert haben. Auch dort ist kein Ergebnis ableitbar, das auf eine tatsächliche, praktische Wirkung einer magnetischen Wasserenthärtung schließen lässt.

Greifen Sie stattdessen auf andere Verfahren zurück

Wenn es folglich um eine Wasserenthärtung für Ihre Leitungsrohre geht, lautet die Empfehlung klar gegen die Verwendung der magnetischen Varianten. Vielmehr lohnt es sich, einen Blick auf andere Verfahren zu werfen, deren Wirkung sowohl wissenschaftlich als auch durch langzeitliche Anwendung bestätigt werden konnte. Übrigens: Nur diese Geräte tragen tatsächlich ein DVGW-Prüfsiegel und Eignungszertifikate. Dazu gehören insbesondere die folgenden Vorgehensweisen:

  • Installation eines chemischen Ionenaustauschers; oder
  • Installation eines Ionenaustauschers als Umkehrosmoseanlage.