Verkleidung der Fensterlaibung als Alternative zur Verputzung?

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Von außen wurden Fensterlaibungen oft in die Verkleidung der Fassade mit eingefasst

Bei Gebäuden, die in den 1970er Jahren erbaut worden sind, sind häufig Verkleidungen an den Fensterlaibungen zu sehen. Als Bauherr stellt man sich demnach schnell die Frage, ob eine Verkleidung nicht eine geeignete Alternative zu der Verputzung darstellt. Wir verraten Ihnen, ob dies wirklich der Fall ist und was bei der Verkleidung zu beachten ist.

Verkleiden mit Gipskarton

Vor allem bei der Renovierung von Altbauten wird gerne auf den Gipskarton zum Verkleiden von Fensterlaibungen zurückgegriffen. Dieser Arbeitsvorgang gestaltet sich in der Regel als schnell und einfach, dennoch gibt es das eine oder andere zu beachten und gewissen Arbeitsschritte sind einzuhalten.

1. Schritt: Vorarbeiten

Wurden bei Renovierungsarbeiten die Fensteröffnungen möglicherweise vergrößert, bleiben an der Fensterlaibung einige Unebenheiten zurück. Würden Sie diese einfach mit Gipskarton verkleiden, blieben Hohlräume zurück, die für eine schlechte Abdämmung sorgen. Entsprechend müssen Sie zunächst diese Unebenheiten ausbessern.

2. Schritt: Fensteranschluss herstellen

Wurde der Anschluss von dem Fenster an das Mauerwerk von einem professionellen Fensterbauer ausgeführt, können Sie davon ausgehen, dass der Fensteranschluss ordentlich ausgeführt worden ist und dieser Schritt kann übersprungen werden. Ansonsten müssen Sie aber darauf achten, dass der Bereich von Montageschaum und Fenster durch ein Dichtband korrekt abgeschlossen ist.

3. Schritt: Zuschneiden

Gipskarton sollte an Fensterlaibungen immer verklebt und nicht aufgeschraubt werden. Damit die Platten aber nicht beim Anbringen aus dem Klebebett rutschen, sollten Sie diese im Vorfeld passgenau zuschneiden.

4. Schritt: Kleben

Da der Gipskarton in der Fensterlaibung immer vollständig verklebt werden sollte, benutzen Sie dafür am besten Montagekleber oder Flexkleber.

Die Nachteile des Verkleidens

Bei Neubauten wird auf das Verkleiden in der Regel gänzlich verzichtet, da das Verputzen viele Vorteile mit sich bringt. Fensterlaibungen müssen vollständig dicht sein, bei dem Verkleiden mit Platten ist dies aber nie ganz möglich, da sie schlicht und einfach nicht ganz fugenfrei bis an den Blendrahmen geführt werden können. Ein weiteres Problem stellt Feuchtigkeit dar. Zwar ist eine erhöhte Feuchtigkeitsresistenz je nach Material der Platten gegeben, diese müssten aber für einen kompletten Luftabschluss direkt auf einer Verputzung angebracht werden – was wiederum die Verkleidung anstelle einer Verputzung überflüssig macht. Das Verkleiden von Fensterlaibungen ist also durchaus möglich, empfiehlt sich aber nicht bei Neubauten.

Verkleidung von Fensterlaibungen von außen

Ebenfalls in den 1970er Jahren wurden viele Gebäude auch von außen verkleidet anstatt verputzt. Dies hatte vor allem Zeit- und Kosteneinsparungsgründe. Allerdings ist heutzutage aus mehreren Gründen davon abzuraten:

  • schlechte Wärmdämmeigenschaften
  • kein gas- und luftdichter Wandanschluss
  • ordentliche Hinterlüftung meist nicht gegeben
  • mögliche Entstehung von Kältebrücken