Damit das Bohrloch eines Brunnens in den wasserführenden Erdschichten vertieft werden kann, muss dort geplunscht – statt gebohrt – werden. Welche Werkzeuge sich zum Plunschen eignen und wie Sie dabei am besten vorgehen, haben wir Ihnen in diesem Artikel kurz zusammengefasst.
Plunschen statt Bohren in wasserführenden Erdschichten
Wer bereits mit einem Bohrer in tiefen Erdschichten gearbeitet hat, kennt das Problem: Sobald eine wasserführende Schicht erreicht wird, sorgen die Schlammbildung sowie die lockere Bodenbeschaffenheit dafür, dass die Ausschachtung des Bohrloches ins Stocken gerät. Insbesondere durch einfallende Schachtwände ist es dann nicht mehr sinnvoll, mit dem Bohrer weiterzuarbeiten.
In Bezug auf die Errichtung von Brunnen besteht die Lösung dieses Problems darin, mit dem Plunschen des Brunnens zu beginnen. Bei diesem Vorgang wird der Schacht nicht weiter gebohrt, sondern durch ein Herausheben von Kies, Schlamm und Sand zusätzlich vertieft. So kann eine Brunnentiefe erreicht werden, die mehr als 1,5 Meter tiefer als die wasserführende Schicht liegt, was das Fördern von Wasser überhaupt erst ermöglicht.
Verschiedene Werkzeuge können zum Plunschen verwendet werden
Aber auch Plunschen ist nicht gleich Plunschen: Je nachdem, wie viel Erdreich Sie durch diesen Vorgang entfernen möchten, kommen verschiedene Möglichkeiten in Bezug auf das Werkzeug in Betracht. Generell kann hier in zwei übliche Wege unterschieden werden:
- Verwendung eines Plunschers: Klassischerweise kann ein Plunscher verwendet werden, um diese Arbeiten durchzuführen. Dabei handelt es sich um ein spezielles Metallrohr, das mit einer Klappe samt Rückschlagfunktion versehen ist. Durch einen Unterdruck kann so der feuchte Erdboden eingezogen und durch eine ruckartige Aufwärtsbewegung eingefangen werden. Die Klappe an der Unterseite verhindert in der Folge, dass der Erdboden wieder entweicht. Üblicherweise kann ein Plunscher durch diesen Vorgang mehrmals verwendet werden, bevor er hochgezogen und entleert werden muss.
- Verwendung einer Kiespumpe: Wenn Sie hingegen mit größeren Mengen an feuchtem Sand und feuchter Erde zu kämpfen haben, können Sie auf die Verwendung einer Kiespumpe setzen. Diese funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip, ist in der Regel aber mit einer höheren Saugkraft und mehr Volumen versehen, sodass das Plunschen beschleunigt werden kann.
Darauf müssen Sie beim Plunschen des Brunnens achten
Neben der Auswahl eines geeigneten Werkzeuges ist es außerdem elementar, dass Sie auf einige Vorkehrungen während des eigentlichen Plunschens achten. Dazu gehört vor allem, dass der vorgebohrte Schacht durch ein Grundrohr aus Stahl befestigt wird, bevor Sie zum Plunschen übergehen.
Nur so kann verhindert werden, dass das Brunnenloch instabil wird und sich das Erdreich an höhergelegenen Stellen löst. Grundrohre besitzen zumeist eine Zahnung, die tief in den Boden eingebracht werden kann. Sollten Sie hiermit Probleme haben, kann es hilfreich sein, das Rohr in einer drehenden Bewegung weiter voranzutreiben und mit Schmierseife geschmeidiger zu machen.
Darüber hinaus gilt beim Plunschen, dass Sie möglichst tief in die wasserführenden Erdschichten vordringen sollten – je tiefer Sie kommen, desto mehr Wasservolumen kann in der Regel vom Brunnen gefördert werden.