Balkon zum Wintergarten umwandeln – vom Traum zur Realität!

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Ein Balkon bietet sich geradezu an als Wintergarten

Ein Wintergarten wertet Ihre Wohnung oder Ihr Haus auf und bietet Ihnen einen angenehmen Platz bei schlechtem Wetter. Ob und wie Sie den Umbau vornehmen können, hängt von unterschiedlichen Bedingungen ab. Am aufwendigsten ist ein beheizter Wintergarten, der als zusätzlicher Wohnraum zählt.

Wichtige Punkte bei der Planung eines Wintergartens

Ein Wintergarten stellt in den meisten Fällen ein komplexes Projekt dar, bei dem Sie zahlreiche Voraussetzungen berücksichtigen müssen. Er erfordert eine umfangreiche Planung, um seine Funktion zu erfüllen und teure Folgekosten zu vermeiden. Berücksichtigen Sie unter anderem Folgendes:

  • Bauart: Sommergarten, mittelwarmer Wintergarten oder Wohnwintergarten
  • Statik und Tragfähigkeit des Balkons
  • Rechtliche Vorgaben wie Baugenehmigung und Zustimmung von (Mit-)Eigentümern
  • Schutz vor Witterung inklusive Wind, Regen und Schnee
  • Ausreichende Be- und Entlüftung
  • Beschattung und Wärmedämmung

Voraussetzungen für den Umbau zum Wintergarten

Bei einem Wintergarten greifen Sie grundsätzlich in die Bausubstanz Ihres Gebäudes ein und verändern darüber hinaus die Optik der Fassade. Aus diesen Gründen benötigen Sie in der Regel eine Baugenehmigung und die Zustimmung aller betroffenen Personen – das sind der Vermieter oder alle Mitglieder einer Eigentümergemeinschaft. Zusätzlich muss ein Bauingenieur oder Architekt die Statik und Tragfähigkeit Ihres Balkons überprüfen und mit seiner Unterschrift zertifizieren. Besonders einfach gestaltet sich der Umbau einer Loggia – hier müssen Sie lediglich einige zusätzliche Fenster einsetzen.

Unterschiede zwischen den Ausführungen

Bei einem Kalt- oder Sommerwintergarten verglasen Sie Ihren Balkon in alle Richtungen, ohne ihn im Winter zu beheizen. Die thermische Trennung erfolgt zwischen Wohnraum und Wintergarten, so dass hier niedrige Anforderungen an die Wärmedämmung bestehen. Ein mittelwarmer Wintergarten besitzt eine leistungsschwache Heizung und eine Raumtemperatur zwischen 10° Celsius und 19° Celsius im Winter. Er unterliegt reduzierten Ansprüchen an die Energieeffizienz. Ein Wohnwintergarten ist Bestandteil einer Wohnung und weist eine Integration in den Heizungskreislauf auf. Aus diesem Grund gilt für ihn die Energieeinsparverordnung (EnEV).

Innere Klimakontrolle durch Belüftung und Beschattung

Für einen Wintergarten eignet sich eine Ausrichtung nach Süden, um den Glashauseffekt für eine passive Erwärmung zu nutzen. Dieser führt bereits bei Streulicht zu einem deutlichen Anstieg der Innentemperatur, so dass Sie für Sonnenschein eine Möglichkeit zur Belüftung durch Fenster, Faltglas oder einem Schiebesystem benötigen. Zusätzlich empfiehlt sich die Möglichkeit einer Beschattung für den Sommer. Greifen Sie für eine effiziente Wärmedämmung nach Möglichkeit auf eine Doppelt- oder Dreifachverglasung zurück.

Wetterschutz im Sommer und Winter

Ein Wintergarten auf dem Balkon ist wegen seiner herausgehobenen Position verstärkt Schlagregen, heftigem Sturmwind, Hagel und Schnee ausgesetzt. Handelsübliches Fensterglas entspricht den hohen Anforderungen besonders im Dachbereich nicht – auf diesem lasten im Winter bis zu mehreren Kilogramm Schnee auf kleiner Fläche. Geeignete Materialien sind zum Beispiel folienbeschichtetes Sicherheitsglas und Kunststoffverbindungen wie Acryl oder Polycarbonat.

Achten Sie zudem auf eine ausreichende Dachschräge, um Wasser schnell abzuleiten und ein „Stehen“ zu vermeiden. Als Außenprofile bieten sich Aluminiumträger mit Wärmedämmung oder Holzkern an – sie sind korrosionsfrei, thermisch isoliert und robust.